Nicht lange mussten wir warten, bis eine weitere Meisterschaftsrunde auf dem Programm stand. Nachdem wir am 23. Dezember 19 in Baar antraben mussten und am 4. Januar 20 in Uitikon bei Waldegg, mussten wir am Samstag für die zweitletzte Meisterschaftsrunde nach Merenschwanden reisen. Das war die dritte Meisterschaftsrunde innert 6 Wochen. Um die Junioren in Fahrt zu bringen, hatte ich mich entschieden Gipfelis mitzunehmen, damit Sie genügend Nährstoffe für die frühe Partie haben. Nachdem wir den Uetlibergtunnel auf beiden Seiten gesehen hatten und einen kurzen Ausflug in Brunau gemacht hatten, trafen wir in Merenschwanden ein. Keine Seele war vor Ort, da wir das erste Spiel des Tages bestritten. Wir mussten sogar die Matchblätter blanko ausfüllen, da noch nichts bereit war. Mir soll’s recht sein, wenn die Banden stehen und es genügend Platz hat für ein Einspielen. Kurz vor dem Beginn der Partie, füllte sich die Halle mit den mitgereisten Fans, was für eine Kulisse!

 

UHCWR : Üdiker Lions

 

Achtung, fertig, los, die Partie begann mit einer zurückhaltenden Regensdorfer Mannschaft, die sichtlich zu kämpfen hatten mit der frühen Spielzeit. Die Üdiker Lions zeigten ihr bestes Spiel, was nicht immer einfach zu verteidigen war. So kamen die Lions nach 3 Minuten in Führung, nach einem Querpass durch unseren Slot, hielt L. Egger den Stock im Passweg, der Pass prallte von seiner Kelle über unseren T. Reusser, der sichtlich überrascht war. 1:0 für die Üdiker Lions. Das war wieder einmal nicht den Start, den wir uns gewünscht hatten!

Wir kamen nicht in die Partie und mussten bei vielen Zweikämpfe den Kürzeren ziehen. Doch wie ein gut geschmierter Dieselmotor, begannen auch wir in Fahrt zu kommen. Nun kehrte die Partie zu unseren Gunsten und wir begannen richtig gutes Unihockey zu spielen. Kreuzen, Kreuzen, Kreuzen, aber der Druck auf den gegnerischen Torhüter fehlte, da immer die letzte Konsequenz fehlte, was uns sonst so als Team ausmachte. Trotzdem konnten wir den Ball mehrmals ins Tor reinzwängen, sodass es zur Halbzeit 4:3 für uns stand. Sehenswert war das Tor von D. Meier, der aus fast der Grundlinie aus den Ball ins weite hohe Eck schlenzte und so die Regensdorfer in Führung brachte.

 

Kaum zu glauben, dass wir so Mühe hatten, doch die Üdiker Lions konnten vor allem eins gut: Kontern. In der Halbzeit wurde die Regensdorfer Mannschaft, neu instruiert, damit wir für die nächsten 20 Minuten nicht konteranfällig waren, sondern hinten kompakt stehen konnten und sie früh abfangen konnten. Gesagt, getan, nach 15 Sekunden fing J. Eriksen einen Steilpass der Üdiker ab und legte den Ball zu L. Egger über, der eiskalt verwandelte. Nun sah es so aus, als würden die Regensdorfer endlich aus ihrem Dauerschlaf aufzustehen, doch das täuschte. Wir reagierten oft zu spät und mussten mehrmals unseren Torhüter T. Reusser in Anspruch nehmen, um den Spielstand zu unseren Gunsten zu halten.

In den letzten Minuten erhöhten die Üdiker Lions den Offensivdruck, dank Glück, Silvios Gebete und Big Saves von T. Reusser endete die Partie 7:5 für die Regensdorfer!

 

 

Nach dem Spiel war es allen Spielern klar, dass war keine Partie nach unseren Standards. Viel Zeit um uns zu erholen und etwas zu ändern hatten wir nicht, da wir nach einer Partie Pause nochmals spielen mussten. In der Zwischenzeit spielte unsere Titelmitkonkurrenten Floorball Albis gegen Lenzburg und verlor die Partie 9:8. Das war für uns ideal, da wir mit einem Sieg gegen Baar uns mit zwei unbestrittenen Spielen Meister nennen durften.

 

Nach einem zügigen Einspielen und einer Motivationsrede der Trainer, startete die Partie gegen Indina Baar-Inwil:

 

UHCWR : Indiana Baar-Inwil eins, zwei und drei

 

Als die Partie begann, merkte man das ein anderer Wind wehte als beim letzten Aufeinandertreffen. Die Baarer nutzen die spielfreie Zeit der beiden weiteren C Mannschaften (Beide 1. Platzierte in ihrer Meisterschaft) und boten die Leistungsträger für die heutige Meisterschaftsrunde auf. Meine Meinung zu solchen Aktionen kann man erahnen… Unsere Jungs liessen sich beim Start der Partie von den grossen Spielern einschüchtern, was vor allem in den ersten Spielminuten klar ersichtlich wurde. Wir Trainer versuchten den Jungs die Angst zu nehmen und siehe da, man begann gute Aktionen auszuspielen. Nach einem zurückgezogenen Start der Regensdorfer und einem 4:1 Rückstand zeigten die sichtlich überforderten Regensdorfer ihre Klasse und verkürzten die Partie zur Halbzeit auf 5:3.

 

Hier war noch nichts entschieden, um die Ergänzungsspieler aus dem Spiel zu nehmen, begannen wir den T.Neururer-J.Rabaglio-K.Vetsch als Gegenblock zu nehmen, da sie die Gegenspieler gut in der Defensive in den Griff hatten. Nun begannen auch wir unser Spiel aufzuziehen und die Baarer Verteidigung in Verlegenheit zu bringen. Nach einem abgeblockten Schuss startete P.Jordi einen schnellen Konter und legt den Ball zu J.Eriksen in den Slot. Seine Torjägerinstinkte bewies er schon mehrmals in dieser Saison und auch dieses Mal netzte er eiskalt ein. Anschlusstreffer der Regensdorfer! Kaum war das Bully angepfiffen, starteten die Regensdorf einen zweiten Vorstoss. L.Egger legte den Ball für J. Eriksen, der mit seinem Ultraschall Tempo an seinem Vier-Kopf grösseren Gegnerspieler vorbeirannte und den Ball ins weite Eck versenkte. Das war der Ausgleich für die Regensdorfer und es waren noch 14 Minuten zu spielen! Es schien als würde alles für uns laufen, da wir immer mehr Chancen hatten und die Baarer nicht mehr so gefährlich vor unserem Torhüter T. Reusser auftauchten. Nach einem subjektiv gesehenen sauberen Zweikampf von T. Neururer, pfiff der Schiedsrichter eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Stossen mit dem Ellbogen. Der Unterzahl Block J.Rabaglio-S.Schnoz konnte mit Bravour den Ball in die eigenen Reihen halten und den Gegner kostbare Überzahlzeit rauben. Auch L.Egger und K.Vetsch machten es den Baarer sichtlich schwer, sodass die Strafe gut überstanden wurde. Jetzt sollte unser Moment sein, um den Match zu wenden. Doch es kam nicht so, nach einem Fehlpass konnten die Baarer den Ball abfangen und mit einem Querpass unseren chancenlosen Torhüter bezwingen. Es waren noch 5 Minuten zu spielen und wir waren mit einem Tor im Rückstand. Als S.Schnoz gröber gefoult wurde, erhielt ein Baarer Spieler eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Einhacken. Wir gingen All-In und nahmen auch den Torhüter raus um mit zwei zusätzlichen Spielern ein Ausgleichstreffer zu erzwingen. Die Baarer nahmen die zwei Riesen aufs Feld und konnten so gut den Ball verwalten. Doch es kam noch dicker. Nach einem schlecht getimten Doppeln, konnte sich der Baarer Spieler lösen und einen Shorthander erzielen. Auch wenn wir zwei Tore in Rückstand waren, versuchten wir die Partie mit einem zusätzlichen Spieler wieder auf Kurs zu bringen. Alles Brechen und Biegen brachte nichts, wir hatten viele hochkarätige Chancen, doch heute fehlte die letzte Konsequenz. Die Regensdorfer wurden für ihren unermüdlichen Einsatz nicht belohnt und verloren die zweite Partie 7:5 gegen Indiana Inwil-Baar.

 

 

Wir sind nun immer noch 4 Punkte in Vorsprung und müssen in den letzten zwei Partien gegen Lenzburg und Floorball Albis mindestens ein Punkt holen, um uns Meister zu nennen. An diesem Samstag in Spreitenbach wird alles entschieden!

 

Spieler des Tages:

An diesem Samstag war er unermüdlich und tänzelte die gegnerischen Spieler mit seinen schnellen Zick-Zack-Bewegungen aus. Entweder flog der Ball im hohen Bogen aufs Tor oder der Ball landet platziert in den Winkel, etwas dazwischen gab es nicht bei ihm. Trotz seiner kleinen Statur versuchte er das bestmögliche und fing oft die Riesen aus Baar ab. Der Spieler des Tages ist D. Meier.

 

 Nach meiner Meinung nach war heute nicht viel mehr drin. Wir waren lange in der Partie und hätten sie für uns entscheiden können. Es fehlte an der nötigen Konsequenz in der Verteidigung und eine gewissen Kaltblütigkeit vor dem Tor, um solche Partien zu gewinnen. Wir müssen in den nächsten 1.5 Monate die Verteidigung überarbeiten und die Offensivläufe ausfeilen. In unserer Meisterschaft ist überhaupt nichts entschieden, alles vertagt auf die letzte Meisterschaftsrunde!

 

Sportliche Grüsse

Silvio Vitelli