Noch vor Wochenfrist war das Fanionenteams des UHC WR im Ligacup am westlichen
Ligakonkurrenten Mümliswil gescheitert – und wie. Ein kraft- und saftloser Auftritt,
quasi blutleer. Belohnt mit dem frühen Cupout für den letztjährigen Halbfinalisten.
Bitter, aber hat vielleicht auch sein Gutes: Voller Fokus auf die Meisterschaft für die
Mannen von Coach Seibold. Eine Meisterschaft, die interessant werden dürfte. «Einmal
mit allem und scharf» haben wir bestellt. Man darf gespannt sein!
So verlief dann auch der Auftakt. Blutleer war er schon mal nicht. Martin hat beim
Einspielen sogar Blut geleckt. Friendly fire! Und das Team strahlte dann auf dem Parkett
wieder mehr Willen und Gier aus als noch im Cup. Zum Auftakt ging es gegen die
Raubkatzen aus Bürglen, gegen die man in der Vorsaison zwei Mal zur Beute wurde.
Beide Spiele fanden jeweils keine 24h nach harten Cupspielen statt. Dieses Mal waren
die Zürcher frisch. Wobei, nicht ganz… der Sponsorenlauf vom Freitag hinterliess bei
gewissen auch ein paar Wehwehchen, obwohl der Kondi-Coach alias «Sklaventreiber»
noch gesagt hatte: «Jungs, hüt easy, Sonntig isch Match»… Aber als die Boys hörten,
dass je nach Ertrag eine Masseurin angeheuert würde… konnte selbst der Konditrainer
nichts mehr machen. Nun gut, Bürglen erschien auch nur mit 2 Blöcken, das war also
fair. Kommen wir zum Spiel: 17 Minuten lang neutralisierten sich beide Teams
grossmehrheitlich, ehe Bürglen eine Lücke fand und in Front ging. Doch durch zwei
schnelle Kontertore kam Rägi zurück und ging mit einer Führung zum Tee. Das Spiel
wog anschliessend hin und her, Rägi ging in Führung, Bürglen glich wieder aus, immer
wieder das selbe Spiel. Kurz vor Schluss mussten die Zürcher dann noch den 6:6-
Ausgleich aus relativ spitzem Winkel hinnehmen. Ärgerlich. Doch noch war hier nicht
Feierabend: 1 Sekunde vor Schluss gab’s nochmals Freischlag für den UHC WR. Timeout
und 4 Feldspieler. Ein letzter Pass, ein letzter Schuss – doch nein, es wollte nicht sein.
Bürglen konnte blocken und die Teams trennten sich mit einem gerechten Remis.
Immerhin ein Punkt zum Start. Wir nehmen auch diesen gerne mit. Wer weiss, vielleicht
ist er am Ende ja noch Gold wert!
Aufgrund vieler Absenzen, Verletzungen und Rücktritten dürfte es für Rägi eine Saison
werden, in die man sich sprichwörtlich «reinbeissen» muss. Doch wer weiss: manchmal
gelingen mit tiefen Erwartungen richtige Höhenflüge. Garantiert sind diese Saison: ein
Auf und Ab, viel Action, Tränen, Schweiss und Spektakel. Wie im alten Rom. So auch
heute. Einmal mit allem – und scharf. Scharf wie die Aufholjagd gegen Liganeuling
Davos, die letztlich zu spät kam. Davos lag nach der Pause mit 5:0 vorne. Nicht etwa,
weil sie besser spielten. Rägi hatte mehr vom Spiel. Doch Davos zielte schlicht besser.
Auch eine Qualität. Rägi hatte bisher mehrmals die Torumrandung getroffen und ein
wunderbares Tor wurde ihnen vom Schiedsrichter aberkannt – eine zumindest
diskutable Entscheidung. Wie gesagt: einmal mit allem. Bisher vor allem Frust und viel
Aufwand ohne Ertrag. Erst nach dem 0:5-Rückstand wurde den Gladiatoren der Ernst
der Lage bewusst und im 4vs3 blies man zur grossen, spektakulären (aber letztlich
unbelohnten) Aufholjagd. Auf 5:3 und später auf 8:6 kam man heran und es wurde
tatsächlich nochmals ein wenig spannend. Aber Davos blieb cool und traf noch 2-mal
ins leere Tor. So konnte gegen den Bündner Aufsteiger leider das Punktekonto nicht
weiter erhöht werden. Aber die Leistung war grösstenteils in Ordnung, der Wille war
da. «Wemer denn no eine hend, wo cha schüssä…» Wer weiss, was dann passiert! Und
jetzt: zrug ad Büez. Am 5. Oktober geht’s weiter in der Ostgruppe. Die Bestellung ist
bereits aufgegeben. Na klar: einmal mit allem und scharf. Bis dann!
Autor:R.G