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Junioren D1 mit einem unglücklichen Saisonende

Geschrieben am 9. April 2023 von Joel Zweifel

Die Ausgangslage:

Das diesjährige Junioren D1-Team ging mit einer ungeschlagenen Serie von 15 Spielen in die letzte Meisterschaftsrunde. Zwei Mal musste man sich diese Saison zwar die Punkte teilen. Einmal im aller ersten Spiel gegen die Winkler Ducks und einmal ende Januar gegen die Kloten-Dietlikon Jets, als man einen 2:0 Rückstand zur Pause noch aufholen konnte. Das Verlieren war der Mannschaft bislang unbekannt.

Man ging wie bisher an allen Spielen mit einem breiten Kader an die letzte Runde. Allerdings fehlte ausgerechnet an der letzten, entscheidenden Meisterschaftsrunde der 1. Block, der an diesem Samstag mit den C-Junioren ins Finalturnier startete. Somit fehlten mit Luis Caveng, Nico Schibli und Benjamin Degen drei sehr wichtige Spieler, die der Mannschaft über die ganze Saison hinweg viel Sicherheit, Vertrauen aber vor allem auch Führung gegeben haben. Dazu musste man auch noch auf Timo Vogler, der krankheitshalber ausfiel, verzichten. Aus diesem Grund wurden Nicolas Hofmann und Cyril Marti, die im Dezember 2022 ins Team aufgenommen wurden, als Verstärkung aufgeboten.

Ebenso ergänzte Tobias Noser, der schon viele Male in dieser Saison mit seiner Erfahrung und seinem Know-how einen wichtigen Beitrag zu grossen Erfolgen geleistet hat, den Coaching Staff.

Nach einer kurzen Anreise in die moderne Sporthalle Stighag in Kloten, startete man sogleich mit dem Einwärmen und Einspielen. Die Nervosität in den Spielern war spürbar. Schliesslich fehlte dem Team noch einen Punkt um als 1. Platzierter die Saison abzuschliessen. Doch man musste noch gegen die beiden härtesten Rivalen dieser Saison auflaufen. Deshalb versuchten Tobias Noser, Saharit Khamla und ich in der Garderobe kurz vor Spielbeginn den Druck in den Spielern etwas zu senken. Es war allen klar, dass dieses Spiel im Kopf entschieden wird. Darum war es wichtig, dass die Jungs an ihre Fähigkeiten, die sie weiss Gott wie oft schon in dieser Saison unter Beweis stellen konnten, glaubten. Und so ging es mit erhobenen Hauptes ins erste Spiel gegen die Blue Mavericks.

 

Wehntal Regensdorf – Blue Mavericks Hüttwilen 3:4

 

Das Spiel ging gleich ab der ersten Minute mit viel Power los. Beide Teams waren verbissen und schenkten sich gar nichts. Doch die Blue Mavericks erwischten den besseren Start und gingen mit 0 zu 1 in Führung. Es ging aber nicht lange und der 3. Block mit Theo Degen und den beiden Debutanten Nicolas Hofmann und Cyril Marti, der bisher die gefährlichsten Aktionen erarbeitet hatte, glich die Partie aus. Das Spiel war lanciert und beide Mannschaften kämpften um die erneute Führung. Dies gelang allerdings den Hüttwilern besser und sie konnten erneut in Vorsprung gehen. Die Regensdorfer machten dennoch weiter Druck auf das gegnerische Team und konnten durch eine schöne Kombination des 2. Blocks mit Jano Bühler, Fabian Zingg und Tim Völkle das Spiel zur Halbszeitpause erneut ausgleichen. Alle wussten, dass es bis zum Schluss ein harter Kampf sein wird. Die Jungs spielten gutes Unihockey, doch die Hüttwiler waren die Mannschaft mit den zwingenderen und gefährlicheren Chancen. Dank einem starken Nino Müller im Tor stand es zur Pause «nur» 2 zu 2. Da die Hüttwiler immer sehr hoch standen und oft auch versuchten hinter dem Regensdorfer Tor den Ball zu erobern, wies man die Jungs darauf hin, mit einem präzisen Pass hinter die Defensive der Hüttwiler, eine gefährliche 2:1 Chance herzuleiten. Mit ein paar weiteren Anmerkungen und motivierenden Worten ging Wehntal Regensdorf mit einem lauten «Ooooeeee» in die zweite Hälfte. Tatsächlich ging es nicht lange und der Ball landete zum dritten Mal im Hüttwiler Tor. Was man noch in der Pause besprochen hat, konnten die Jungs auf dem Feld souverän umsetzten. Doch es sollte das letzte Mal in diesem Spiel gewesen sein, dass die Regensdorfer jubelten. Denn danach ging es ziemlich schnell. Nur ein paar Minuten später konnten die Hüttwiler anhand eines Freistosses und einer unsortierten Regensdorfer Defensive zum 3 zu 3 ausgleichen. Und nur zwei Minuten vor Schluss konnten die Blue Mavericks dank einem Fehler im Regensdorfer Aufbauspiel gar noch den Siegtreffer zum 3 zu 4 Endstand erzielen und beendeten somit die Ungeschlagenheit von Wehntal Regensdorf in dieser Saison.

 

Kloten-Dietlikon Jets – Wehntal Regensdorf 13:1

 

Dies war für alle ein harter Schlag. Denn man wusste, dass es im zweiten Spiel definitiv nicht einfacher sein wird. Die Jets waren deutlich stärker einzuschätzen als die Hüttwiler. Deshalb versuchten wir nun die Hoffnung aufrecht zu erhalten und die Jungs vor dem Spiel nochmals an die schönen Ereignisse dieser Saison zu erinnern, um so nochmals möglichst positive Vibes zu verstreuen. Saharit und ich sagten dem Team, dass das Wichtigste nun der Spass am Unihockey und am Sport ist. Die Tabelle sollte so gut wie möglich ausgeblendet werden, sodass die Jungs befreit aufspielen konnten. Und genau dies war dann in den ersten Minuten auch der Fall. Prompt konnten die Regensdorfer durch einen wunderschönen Angriff, abgeschlossen von Diego Gyr, in Führung gehen. Doch die Führung hielt nicht lange an. Nach diesem Treffer sind die Jets aufgewacht und haben das Spiel komplett in die eigene Hand genommen. Die Regensdorfer wehrten sich zwar noch mit allem, was sie hatten. Man merkte jedoch, dass die Luft und die ganze Energie im erste Spiel verloren ging. Bis zum Abpfiff des Spiels war es dann leider eine ziemlich einseitige Partie und man musste sich klar mit 13 zu 1 geschlagen geben.

 

Die Mannschaft war nach dem Spiel am Boden zerstört und man zog sich so schnell es ging in die Garderobe zurück. Dort liess ich dem Team erst einmal fünf Minuten Zeit um das Geschehene zu verarbeiten. Dann unterbrach ich das Schweigen mit: «Das ist der Sport, Jungs».

Naja, es war vielleicht nicht grad ein Happy End. Jedenfalls nicht für uns. Doch dieses Team hat etwas erreicht, wonach einige Leute ihr ganzes Leben lang suchen. Was wir erreicht haben, ist der allerschwerste Sieg, der innerliche Sieg. Dafür danke ich euch! Jeder einzelne konnte diese Saison einen enormen Fortschritt erzielen und über seine Grenzen hinauswachsen. Und das war unser grösstes Saisonziel, welches wir definitiv erreicht haben.

Jungs, ich bin unheimlich stolz auf euch!

Nino, Tobi, Cyril, Diego, Eric, Fäbe, Finn, Jano, Julian, Laurin, Luis, Marc, Matteo, Maurice, Nico, Nicolas, Theo, Tim, Timo, Benjamin

 

geschrieben von Joel Zweifel