Unihockey

Wehntal

Club

Regensdorf

Junioren D1 mit einer schwierigen Runde

Geschrieben am 29. Januar 2023 von Tobias Noser

An diesem Wochenende stand wieder Unihockey auf dem Programm. Dieses Mal für mich nicht mit den Grossen A-Junioren, sondern den kleineren Junioren D1. Als zusätzlicher Coach ging ich mit Joel Zweifel mit und ersetzte Sahrit Kahmla.

Nach einer kurzen Fahrt nach Winkel stiess man auf eine sehr kleine Einzelhalle, kein Platz zum Einschiessen des Torwarts und mit NUR zwei Garderoben für FÜNF Teams!

Die Jungs und Joel Zweifel liessen sich nicht beirren. Nach einem Einlaufen draussen und einem Einspielen in der Pause des vorangehenden Spieles versammelte man sich in der Garderobe, um sich auf den starken Gegner einzustimmen. Joel, der die Spieler immer mit Musik und Worten perfekt einstimmen kann, musste improvisieren. In der Garderobe hatte man keinen Empfang für die Musik. Trotzdem machte er den kleinen Kämpfern klar, was zu tun ist. Die noch zuvor kichernden und kleinen Jungs verwandelten sich zu konzentrierten, abgeklärten Unihockeyspielern und verliessen die Garderobe.

 

UHC Wehntal Regensdorf – Blue Mavericks Hüttwilen 7:3

Nach einem laut hallenden Schlachtruf ging es ins Spiel. Die Spieler wusste, wie man gegen diese Mannschaft spielen muss. Hinten die Querpässe verhindern und vorne gegen einen grossen aber unbeweglichen Torhüter die genauen Schüsse auspacken. Und genau dies setzten sie auch um. Die Jungs erspielten sich Chancen und liessen kaum welche des Gegners zu. Eines der besten Beispiele für das starke Spiel war das 2:0 von Theo Degen. Der gegnerische Angriff wurde zur Bande abgedrängt und der Gegner versuchte blind einen Pass in die Mitte zu spielen. Wie von den Coaches vor dem Spiel eingetrichtert, stand Theo genau richtig, schnappte sich den Ball, konnte alleine auf den gegnerischen Torhüter zulaufen und schoss gekonnt den Ball in die Maschen. Zur Halbzeit stand es 4:1 für unsere D1-Junioren.

Eine konzentrierte, fehlerfreie und nahezu perfekte erste Halbzeit. In der Pause hatte Joel nur auf kleine Korrekturen hinzuweisen. Es ist an der Zeit, den Gegner kommen zu lassen und dessen Fehler auszunützen. Ebenso sollte man versuchen, dem Gegner den Spielaufbau so schwer wie möglich zu machen. Die freilaufenden Gegner sollten nah gedeckt werden, um keine Anspielstation zu ermöglichen oder einen Pass für den hinter dem Tor wartenden dritten Spieler zu eröffnen.

Sobald das Spiel angepfiffen wurde, gingen die Jungs wieder in den Angriff über. Schlechte Bälle des Gegners wurden abgefangen und führten zu zwei Toren und dem Zwischenstand von 6:1.

Nun wurde man etwas zu gierig und griff die gegnerischen Spieler hinter dem Tor an. Sofort konnten die angegriffenen Spieler davon ziehen und mit einem Querpass den stark aufspielenden Nino bezwingen. Die Gefährlichkeit des Gegners ist nicht zu unterschätzen. Sofort haben wir den Spielern vermittelt, dass nicht wir es waren, der den Gegner jagen muss. Wir warten nun auf die Fehler. Dies wurde wieder perfekt umgesetzt.

Plötzlich stand gar niemand mehr frei. Ohne Anspielstation verzweifelte der gegnerische Spieler hinter dem Tor und versuchte irgendwas. Dies hatte meistens die Konsequenz, dass der Ballbesitz wechselte und die D1-Junioren gekonnt Gegenstösse liefen.

Den Gegner ausgecoacht, die Spieler die Taktik perfekt umgesetzt und schlussendlich mit vier Toren Abstand gewonnen. Bravo an die Mannschaft! Endstand: 7:3.

 

 

UHC Wehntal Regensdorf – Kloten Dietlikon Jets 2:2

Nach einer längeren Pause mit Spiel und Spass auf dem Spielplatz ging es wieder in die Konzentrationsphase über. Das Einlaufen wie gewohnt wieder mit Musik. Auf das Einspielen in der Pause verzichtete man um das ganze Konstrukt nicht aus der Bahn zu bringen. Den Goalie eingeschossen gings ab in die Garderobe.

Der nächste Gegner hiess Jets. Die Jets spielen ein anderes Unihockey. Der Kader ist gespickt mit vielen starken Einzelkünstlern, jedoch fehlt das Miteinander dieser Mannschaft. In der Offensive sollte unser Ziel sein, sie miteinander verteidigen zu lassen. Kreuzen, Pässe in den Rückraum, schnelle Angriffe wo man ohne Absprache schnell die Orientierung verliert. In der Defensive müssen die Jungs nahe an den Gegnern stehen, sich nicht überlaufen lassen und einen klaren Kopf behalten.

Nach der gewohnten Ansprache von Joel mit nun heruntergeladenem Lied ging es in die Halle hinaus. Und nach einem lauten Schlachtruf pfiff der Schiedsrichter die Partie an. Der Beginn der Junioren war gut. Mit einem Kreuzen war der Gegner umspielt, nur die Torchancen konnten nicht genützt werden. Und bald merkte man, wie der Gegner an diesem Tag Unihockey spielen möchte. Nämlich gar nicht. Man verweilte mehrere Minuten hinter dem eigenen Tor, ohne überhaupt zu Versuchen einen Pass zu spielen. Sobald einer unserer Jungs den Spieler hinter dem Tor vertrieb ging es schnell und die Jets kamen zu grossen Torchancen. Immer wieder konnten unsere Jungs die Angriffe gut der Bande entlang nach unten führen, doch dann zeigte sich eine grosse Schwäche unserer Junioren D: sie haben vergessen, wie man einen Mann hinter dem eigenen Tor verteidigt! Zwei Mal musste Tobi hinter sich greifen, da unsere Jungs nicht richtig standen und somit den versierten Spielern der Jets diese Tore auf dem Silbertablett lieferten. Während ich auf die Spieler einredete und ihnen versuchte einzutrichtern, was sie eigentlich bereits wussten, belegte Joel beim gegnerischen Trainer und dem Schiedsrichter einen Regelkundeunterricht. Anscheinend war Beiden nicht klar, dass längeres Abwarten hinter dem eigenen Tor ab mehreren Saisons abgepfiffen wird, da man den Spielfluss und die Kreativität des Spiels fördern möchte.

Nichts desto trotz gingen die Mannschaften mit einem 0:2 für die Jets in die Pause.

In der Offensive hatte man mehrere Chancen, hat diese aber nicht nutzen können. Da hat Joel nochmals auf das Kreuzen hingewiesen. Zusätzlich hat man von unseren Jungs immer wieder gesehen, dass sie vor dem gegnerischen Tor stehen blieben. Dies ist für einen Weitschuss hinderlich, da viele Hindernisse somit zwischen Ball und Netz stehen. Somit trichterte Joel den Junioren ein, sie sollen immer wieder aus dem Slot hinauslaufen und auch mehr Pässe in den Rückraum zu suchen, um abziehen zu können. In der Defensive wurde nochmals erklärt, wie man einen Gegner hinter dem eigenen Tor verteidigen muss. Die restliche Verteidigung war gut, nun musste man mehr Ballbesitz haben um mehr Chancen kreieren zu können.

Die zweite Halbzeit begann genau gleich wie bis anhin. Einziger Unterschied: Gekonnt um die Taktik weiterverfolgen zu können spielte man kurze Pässe über die blaue Grundlinie oder hielt den Ball ganz kurz über diese. Diese beiden Methoden waren klar einstudiert und mussten bereits länger geübt worden sein. Somit wusste der Gegner genau, dass er sich in einer Grauzone aufhält. Durch diese zwei Varianten wurde der Gegner aber auch anfällig für Fehler und mehrmals musste man nach vorne gehen und versuchen, eine Chance zu kreieren. Diese waren immer sehr eigensinnig, wodurch Tobi seine Grösse nützen konnte und mehrere Torchancen vereitelte.

Somit kamen die Jungs mehr in Ballbesitzt und auch zu Chancen. Man wollte die Aufholjagt. Fabian preschte nach vorne in den Slot und konnte sich durch reine Willenskraft gegen zwei Gegnern durchsetzen und lenkte die Kugel in die Maschen! Leider wurde dieser Treffer abgepfiffen, da sich Fabian schlussendlich mit zwei Gegenspielern im Torraum befand. Aber durch diese Energieleistung war das Spiel neu lanciert. Immer wieder kamen die Jungs zu guten Chancen, welche entweder nicht genutzt wurden, oder der gegnerische Torhüter was dagegen hatte. Immer wieder stach der Block mit Eric, Laurin und Marc heraus. Sie kombinierten gut, liessen den Gegner laufen und spielten immer wieder gefährliche Pässe in den Rückraum.

Und da kam die Stunde von Marc Büsser. Der kleine Marc schoss von der Mittellinie ein unhaltbares Geschoss in die Maschen und es wurde laut in Winkel. Endlich funktionierte es. Der Block hat nicht aufgegeben, durchgebissen und wurden mit dem Anschlusstreffer endlich belohnt. Immer mehr kippte das Spiel in in Richtung der Regensdorfer. Nächster Einsatz für die Linie mit Marc und siehe da, ein fast identisches Tor wieder von dem kleinen, total geladenen Marc. Das Spiel wurde hektisch. Nun war keine Zeit mehr da, um hinter dem Tor zu verweilen für die Jets. Konter über Gegenkonter wurde durchgehend gefahren. Eine Chance gefährlicher als die andere doch beide Mannschaften konnten den Siegtreffer nicht mehr erzielen. Mit einem 2:2 Endstand ging es nach Hause.

Dieses Spiel war eine Geduldsprobe für die Jungs. Zuviele Chancen haben sie liegen gelassen, das Kreuzen aus dem Spiel hat man sehr selten gesehen und der C/D Block konnte in diesem Spiel keine Akzente setzen. Trotzdem wurde gut verteidigt, man hat eine Schwäche gefunden, welche man nochmals genauer in den Trainings üben kann und schlussendlich kann man die Moral und den Willen der Jungs loben.

Nach einer kurzen Verabschiedung fuhr ich Joel Zweifel schnell nach Hause, welcher zurück in die RS nach Sion reisen musste.

Die Kriegspause in der Schweiz hat bekanntlich ein pünktliches Ende! winksmile