Unihockey

Wehntal

Club

Regensdorf

Die Junioren A belohnen sich selbst

Geschrieben am 25. Dezember 2022 von Tobias Noser

Kurz nach Weihnachten möchte ich Euch am Leben als Coach der Junioren der letzten Woche teilhaben zu lassen.

Angefangen hat alles 2 Wochen vor der Runde vom 18.12.2022, dem letzten Spiel der Hinrunde und zugleich dem ersten der Rückrunde. Einer der Gegner sind die Wild Pigs, welche mit keinem Punkt das Schlusslicht unserer Tabelle zieren. Ein Gegner, welcher geschlagen werden muss, um nicht plötzlich auf dem letzten Platz zu überwintern. Hinzu kommt noch das Spiel gegen die Üdiker Lions.

Kurz vor der letzten Runde hat sich Elias Steinlin entschieden, unser Team zu verlassen. Somit haben wir nun 3 Blöcke und 2 Spieler. Da die Matches für Junioren, welche im Minimum 2 Jahre jünger als ihre Kontrahenten sind, sehr hart geführt werden, haben wir uns entscheiden, anstelle von 4 Blöcken mit Doppeleinsatz, 3 Blöcke mit zwei Verstärkungsspielern aufzustellen. So haben wir auch immer wieder trainiert.

Zudem haben wir im Training öfters das Transition-Game eingeführt, um schneller einen Konter auslösen zu können. Eine Taktik, mit der wir unsere Torchancen steigern und verbessern möchten.

Als zusätzliche Motivation habe ich den Jungs noch mitgeteilt, falls sie eines der Spiele gewinnen, werden wir auf meine Kosten Pizza essen gehen.

Somit haben wir alles Mögliche von Trainerseite her getan, die Motivation unserer Jungs zu steigern um unser Ziel zu erreichen.

 

UHC Wehntal Regensdorf – Wild Pigs (9:2)

Das Einspielen war miserabel. Schnell mussten Joel Zweifel (der mich im ersten Spiel unterstützte) und ich eingreifen. Ich ahnte bereits schlimmes, aber Einwärmen und Spiel sind zwei Paar Schuhe.

Bisher haben wir uns gut geschlagen in dieser Gruppe. Die Konstanz lässt in der zweiten Halbzeit leider immer schnell nach, was uns die hohen Resultate eingebrockt hat.

Von Coaching Seite her haben wir den Jungs bisher immer wieder eingetrichtert, dass sie den Gegner so lange wie möglich ärgern und gegen vorne in die Abschlüsse gehen sollen. Dies ist heute anders. Diesen Gegner können wir schlagen, wenn wir richtig eingestellt sind.

Somit habe ich bei der Ansprache das Mindset geändert. Dieser Gegner schlagen wir. Wir sind inzwischen stark genug, gegen einen solchen Gegner nicht nur zu bestehen, sondern zu dominieren. Dieser Gegner können wir überrennen. Da war ich mir sicher.

Um 9:55 blies der Schiri in die Pfeife und das Spiel begann. Das Team hatte die Energie, die ich von ihnen gefordert habe. Beim ersten Kreuzen ist der Gegner völlig überrascht und schon steht es 1:0 für den UHCWR. Das lief doch schon einmal sehr gut an, Nico spielte den Pass auf Robin, welcher mit einem scharfen Schuss den Ball in die Maschen haute.

Der Gegner, welche immer wieder von unserem Kreuzen überrascht wurde, konnte sich nicht wehren. Andererseits machte Tobi im Tor einen fantastischen Job. Er parierte mehrere Hochkaräter und machte das Spiel immer wieder schnell mit scharfen und präzisen Auswürfen. Tor um Tor konnten dem gegnerischen Torwart vorbei in die Maschen gehämmert werden. Eine konnte eine verwandelte Mannschaft bestaunen. Die mühevollen Stunden in der Halle machen sich nun endlich bezahlt. Zur Halbzeit stand es 7:0 für den UHCWR.

Ich wusste, dass die Pausenansprache sehr wichtig sein wird. Immer wieder haben wir in der zweiten Halbzeit den Faden verloren. Wir wurden müde und träge und machten Fehler, welche man vorhin noch nie gesehen hat.

Ich sagte den Jungs, dass sie genauso weiterspielen müssen. Bislang ist der Gegner von unserer Taktik überfordert. Jetzt nur nicht nachlassen. Ebenso wäre es ein grosses Ziel, Tobi einen Shutout zu bescheren. Auch bei ihm sollte sich seine gute Leistung im Resultat widerspiegeln. Mit einem überzeugten Schlachtruf ging es in die zweite Halbzeit.

Es vergingen keine 20 Sekunden und da war bereits dieser möglichst zu verhindernde Gegentreffer da. Wie immer war die zweite Hälfte ein „knorks“. Man kassierte zum Glück keine Gegentreffen. Wir hatten immer noch mehrheitlich Ballbesitz, aber das Zusammenspiel war nicht mehr da. Das überall der Knorks drinnen war, sah man auch beim Schlusspfiff. Ich rief meinen Jungs zu, nach dem Schlusspfiff Tobi zu hügeln. Als der Schlusspfiff ertönte, rannte Lias auf Tobi zu und warf in auf den Boden. Die restlichen Jungs liefen langsam dazu und haben sich fallen gelassen, so wie man sich in ein Bett fallen lässt. Dieser Sieg hat sehr viel Kraft gekostet.

Schlussendlich ging die zweite Hälfte mit 2:2 zu Ende. Endstand 9:2 für die Junioren A des UHCWR. Der erste Sieg. Sie haben sich diesen verdient.

Nun stand eine Pause an von 3 Stunden an! Da diese Pause in einer Halle kaum aushaltbar ist, haben wir in dieser Zeitspanne das Weihnachtsessen vorgeholt. Somit gab es für die Jungs Pasta oder Fleischkäse und die Eltern erfreuten sich mehrheitlich an einem Cordon Bleu. Eine so lange Pause bedeutet auch immer ein Bruch in der Konzentration und es ist schwierig, wieder hochzufahren und das nächste Spiel in Angriff zu nehmen.

Joel Zweifel musste uns nach dem Essen verlassen und ich durfte alleine an der Bande die Geschehnisse leiten.

Wie erwartet war das Einspiel nach einer solchen Pause chaotisch. Trotzdem sah man den Jungs an, dass die Nervosität vom ersten Spiel weg war. Das stimmte mich zuversichtlich, da der nächste Gegner ebenfalls schlagbar wäre.

UHC Wehntal Regensdorf – Üdiker Lions 10:5

Wieder schwor ich die Jungs ein, dieses Spiel zu gewinnen. Im Hinrundenspiel gegen die Üdiker Lions haben wir uns gut behauptet und mussten uns aufgrund der zweiten Halbzeit mit 5:1 geschlagen geben. Diese Mannschaft wird sich nicht auf uns vorbereitet haben. Wir haben eine Chance, sobald wir diese Mannschaft überrollen.

Bereits beim Anpfiff merkte man, dass es sich hier um ein ganz anderes Spiel handelt. Üdiker Lions standen kompakter, machten weniger Fehler und gingen früh mit einem Sonntagsschuss in Führung. Da hatte aber Sven Schnoz etwas dagegen. Bei einem schwächeren Block der Lions schnappte er sich den Ball und verwandelte gekonnt zum 1:1. Sven verstand es immer wieder, mit gekonnten Vorstössen dem Gegner den Ball abzuluchsen und selbst auf den gegnerischen Torwart zuzulaufen. Leider waren diese Vorstösse nicht von Erfolg gekrönt, jedoch konnte man sehen, wie stark sich unsere Jungs gegenüber dem Hinspiel verändert hatten. Der Gegner konnte wieder in Front gehen, welche kurz darauf von Robin wieder zunichte gemacht wurde. Der Passgeber war dieses Mal Tim Krause, welcher als zusätzlicher Spieler diesen Block verstärkte. Als die letzten Sekunden der ersten Hälfte verrannen, schmälerte Loris seine gute Leistung durch einen dummen Fehler. Den letzten Schuss des Gegners, welcher sicherlich haltbar war, liess er passieren. Somit endete die erste Hälfte mit einem 2:3.

In der Pause habe ich den Jungs folgendes klar gemacht. Der Gegner hat 3 Blöcke. Ein Block ist stark, alle ca. 1.90 m gross und können gut schiessen. Gegen diesen Block wird bis zum Tod verteidigt. Bislang konnte auch nur dieser Block die Tore schiessen. Die anderen zwei Blöcke sind uns in Bezug auf die Körpergrösse ebenbürtig und sind mit unserem Kreuzen und den Vorstössen überfordert. Bei diesen Blöcken ist das Ziel zum Torerfolg zu kommen.

Was nun einfach nicht passieren darf, dass wir wieder solche Lücken in der Verteidigung haben oder uns im Angriff schwertun.

Die zweite Hälfte begann genauso wie ich es den Jungs mittgeteilt habe. Der starke Block wurde durchgehend abgefangen, während uns Dejan und Robin auf einen 5:3 Vorsprung bescherten. Dann kam aber was ich befürchtet habe. Die Jungs wurden müde und plötzlich stand anstatt Robin, Nico und Tim die Konstellation Nico, Tim und Yannick gegen den starken Block auf dem Feld. Dies führte unweigerlich zu einem Tor, da keiner die Reichweite noch die Schnelligkeit besass, diesen Block aufzuhalten. Ebenso machte der Block um Dejan, Damian, Lui und Gavin denselben Fehler. Somit stand es 5:5. Doch die Jungs spielten weiter Unihockey. Leider nicht alle. Der Block um Lias, Colin und Sven verzichteten auf die gelernte Spielweise und provozierten so immer wieder brenzlige Situationen. Da konnten wir uns auf Loris verlassen, welcher seine gute Leistung der ersten Halbzeit fortführte.

Der Block mit Robin, Yannick, Nico und Tim konnte die Leistung der ersten Hälfte am besten umsetzen. Gegen den starken Block konnten sich Yannick als auch Tim mit vielen sehr guten Aktionen auszeichnen und gegen die schwächeren Blöcke wurden die Tore geschossen. Yannick Senn eröffnete den Score für uns mit einem Pfosten-Goal Knaller und Robin setzte mit zwei weiteren Toren eine Vorentscheidung zum 8:5 gegen die Üdiker Lions.

Auch Damian konnte sich mit einem Konter nochmals als Scorer in die Liste eintragen. 9:5. Einen zweistelligen Sieg würde im Tippspiel noch etwas Geld geben. Somit liess ich den Block von Sven, Lias und Colin aufs Feld, um dieses eine Tor zu buchen. Ich wurde nicht enttäuscht. 0.9 Sekunden vor Abpfiff lies Sven Schnoz ein letztes Geschoss von der Schaufel, welcher er genau in den Engel zirkelte. Die Freude war gross. Der Gegner geschlagen und zwar mit Dominanz und nicht glücklich.

Es war ein Wochenende zum Einrahmen. Wir nehmen 4 Punkte aus dem Turbenthal mit nach Hause. Wir Überwintern in der Tabelle auf Platz 5 und endlich haben sich die Jungs selbst belohnt.

Player’s of the Day

Da gibt es so viele in dieser Runde.

Tobias Reusser, welcher nicht nur im ersten Spiel eine super Leistung gezeigt hat, sondern auch im zweiten Spiel mir als Assistenz Coach ausgeholfen hat.

Yannick Senn und Tim Krause, welche im zweiten Spiel eine Bomben-Leistung gegen starke und fast doppelt so grosse Gegner durchgesetzt haben.

Robin Sandmann, welcher die Mannschaft mit seinen 9 Toren in dieser Woche getragen hat.

Ich würde dieses Mal sagen, dass wir keine Player’s of the Day haben, sondern eher ein Team of the Day.

Ganz ganz herzliche Gratulation von mir an euch Jungs. Ihr habt seit einem dreiviertel Jahr geackert und gearbeitet und habt euch den Erfolg erarbeitet und verdient. Ich bin stolz auf euch!

 

Nun möchte ich noch von letzter Woche erzählen.

Am Dienstag fand ein Eltern – Kind Match statt, wo die Eltern schnell feststellen mussten, dass es anstrengend ist, neben rennen und den Ball führen auch noch den Mitspieler zu suchen 😊

Das Training konnte ohne Verletzungen durchgeführt werden und im Anschluss wurden wir von Susanna Reusser mit Schinkengipfel und Rivella, sowie Sven Schnoz mit einer Linzertorte gestärkt.

Am Mittwoch fand das Pizzaessen statt, welches ich den Jungs versprochen hatte. Dies war ein krönender Abschluss in die Winterpause.

Ich möchte ganz herzlich den Eltern danken, welche sich dazu bereit erklärt haben, ihr Kind eine Altersstufe höher spielen zu lassen. Somit konnten wir Robin Sandmann und Tobi Reusser die Möglichkeit bieten, dieses Jahr noch Junioren zu spielen.

Ebenso möchte ich den Jungs nochmals Danke sagen. Das Vertrauen in den Trainerstaff, das nie Aufgeben auch bei bitteren Niederlagen ist vorbildlich. Ihr seht, wohin das geführt hat. Nun werden wir in der Rückrunde den Gegnern zeigen, wie stark wir uns verbessert haben.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein besinnliches Ausklingen in diesem Jahr und für das Jahr 2023 alles Gute.

Sportliche Grüsse

Tobias Noser