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Die Jungen A Junioren holen den ersten Punkt!

Geschrieben am 3. November 2022 von Tobias Müller

Der Wecker klingelt. Ich zwinge mich aus dem Bett zu steigen. Hustend gehe ich direkt in die Küche. Als erstes einen Schluck Hustensirup. Eigentlich würde ich mich heute auskurieren und nicht ausser Haus gehen. Aber es gibt keine Ausreden, dies gilt für die Jungs aber auch den Trainer. Heute ist ein wichtiger Tag für die Junioren A. Die zweite Meisterschaftsrunde steht an und somit muss ich fit sein. Nach dem Hustensirup und einem Kaffee geht’s los in Richtung Regensdorf.

Ich hole Philipp Lätsch ab und wir sind bereits eine halbe Stunde vor Treffpunkt vor Ort. Welche Taktik wird gewählt, wie schwören wir heute unsere Truppe auf die verschiedenen Gegnern mit unterschiedlicher Qualität ein? Nach zwei guten Abschlusstrainings stehen unsere Chancen auf einen Sieg heute nicht schlecht.

15 Minuten vor Treffzeit erscheint unser Captain Lias. Soso, hat sich anscheinend einiges geändert seit der letzten Meisterschaftsrunde.

Als alle beisammen waren, gingen wir los nach Beringen im Kanton Schaffhausen.

 

UHCevi Gossau – UHC Wehntal Regensdorf (16:3)

Im ersten Spiel standen wir dem Tabellenführer entgegen. Wieder einmal eine Mannschaft, in der sich die Junioren sich für die 1. Liga Mannschaft des eigenen Vereines profilieren möchten.

Wir schworen unsere Mannschaft damit ein, dass diese Mannschaft genau wie im letzten Spiel Emotion nur zu ärgern sei, wenn wir gut Verteidigen und gegen vorne Nadelstiche setzen können.

In der ersten Hälfte geling es der Mannschaft dies genauso umzusetzen. Klar waren die Gossauer spielbestimmend, jedoch ohne den Torregen, welche Sie bereits gegen andere Mannschaften gezeigt hatten. Wir standen gut in unserer Defense und konnten immer wieder gefährliche Aktionen unterbinden. Und falls ein Ball doch auf unser Tor zuflog, konnte unser Goalie Loris diesen parieren. Nach einem Sonntagsschuss der Gossau-Jungs konnte weder der Verteidiger noch Loris etwas machen. 1:0 für die Gossauer. Kurz darauf konnten wir durch Colin Bräker den Ausgleich erzielen. Grosse Erleichterung bei uns auf der Bank. Wir spielen gut. Jetzt nur nicht nachlassen.

Plötzlich hielt der Schiedsrichter die Hand hoch, um eine Strafe anzuzeigen. Colin hatte zu wenig Abstand bei einem Freistoss eingehalten. Die Gossauer nahmen den Torhüter hinaus und Peng, da stand es 2:1 für den Gegner. Das war sehr ärgerlich und ich musste Colin die Kappe waschen. Solche Fehler dürfen wir uns in diesem Spiel nicht erlauben. Kurz darauf ist es wieder ein Spieler, welcher zu wenig Abstand nahm. Peng 3:1 mit 4 gegen 3. Das gibt es doch nicht. Ich ruf die Jungs zusammen, sie sollen die Ruhe bewahren, auf der Bank gut durchatmen und den Kopf einschalten, sobald sie auf dem Feld stehen. Zur gleichen Zeit zeigte die Hand des Schiedsrichters wieder nach oben. Colin sperrte ohne Ball. Peng, 4:1 für Gossau. Das der Tabellenführer auch noch im normalen Modus ohne gegnerische Spieler auf der Strafbank Tore erzielen können zeigten diese mit dem 5:1 kurz vor Ende der ersten Hälfte. Neben diesen fatalen „Flüchtigkeitsfehlern“ spielte die Junioren A Mannschaft des UHCWR nicht schlecht. Als die Oberländer eine Strafe erhielten, schoss Robin Sandmann auf Zuspiel von Damian Freund nach ein paar sauber gespielten Pässen den Ball in die Maschen. Mit dem Ergebnis von 2:5 ging es in die Pause.

Wir Trainer munterten die Jungs auf. Ohne unsere Fehler und ihr 4 gegen 3 würde es eigentlich 2:2 stehen. Klar sind die Gossauer uns überlegen, aber sie müssen für ihre Tore viel Aufwand erbringen. Eine gute Defensive Leistung wurde gesehen, welche auch weiterhin so umgesetzt werden müsse. Wenn wir weiter so stehen und vielleicht noch einen halben Meter näher rücken können, werden wir hier mithalten können. Mit einem Schrei TEAM gingen wir zurück auf das Feld.

Nun, wer das Endergebnis oben im Titel gesehen hat, ist nun gespannt. Was ging in der zweiten Hälfte so schief, dass man die zweite Hälfte mit 11:1 verlor? Ganz ehrlich? Ich kann es euch auch nicht sagen. Und falls man die Junioren fragen würde, würden sie auch keine Erklärung finden.

Wir hatten den Junioren in der Pause mitgeteilt, dass sie genau so weiter verteidigen sollen. Nun vielleicht doch noch einen halben Meter näher. Das nahmen sie sich zu sehr zu Herzen. Man setzte die grösseren und stärkeren Gossauer immer sehr eng unter Druck. Nur machte man dies ohne Kopf und ohne Absicherung. Man versuchte in die Vorhand zu stechen und konzentrierte sich nur auf die Vorhand, während sich die Gossauer backhands abdrehten und allein vor Loris standen. Bei anderen Szenen wollte man den Gegner hinter dem gegnerischen Tor unter Druck setzen, was dem Spieler erlaubte ohne Gegenwehr auf unser Tor zuzulaufen. Und zusätzlich wollte man seinen Gegenspieler so sehr unter Druck setzen, dass anderen Spielern keine Beachtung geschenkt wurde.

Beispielsweise konnte ein Gossauer in Penalty-Manier auf Loris zulaufen da der überlaufende Verteidiger nachtrabte. Der Gossauer im Penaltymodus lief ca. einen Meter neben einem anderen Verteidiger von uns vorbei, ohne gestört zu werden.

Wir Trainer suchten bereits nach der versteckten Kamera. Das kann nicht sein. Unsere Junioren verteidigten nicht mehr als Mannschaft. Sie zeigten Fehler auf, welche wir noch nie gesehen haben. Was ist auf einmal los? Während dessen spielten sich die Gossauer in einen Lauf. Ich denke, noch nie in einem Training konnte Loris so häufig das eins gegen eins trainieren wie in diesem Spiel.

Am Schluss konnte Dejan uns mit dem 16:3 Schlussresultat erlösen.

Mit klaren Worten gingen wir in die Kabine. Viele Jungs konnten durchatmen. Ich war heiser, somit konnte ich sie ja nicht anschreien. Ich denke, anschreien wäre in diesem Fall sowieso die falsche Art gewesen. Dies war ein Blackout. Ich hatte letzte Woche D-Junioren trainiert und da sah das gleich aus. Die Spieler machten Fehler, welche im Junioren D-Alter ausgemerzt werden. Fehler, welche sie zuvor noch nie gezeigt hatten. Weder in allen Trainingseinheiten noch in den Meisterschaftsspielen.

Die Devise für das zweite Spiel: abhaken. Zurück denken an die erste Halbzeit, so spielen und dann wird der zweite Gegner, welcher auf gleichem Leistungsniveau ist, mehr Probleme haben.

 

Uhwieser Rotäugli – UHC Wehntal Regensdorf (2:2)

Das zweite Spiel begann wie das erste. Man verteidigte wieder gewohnt stark, hatte da mehr Freiräume, um das eigene Spiel aufzuziehen und konnte mehrheitlich Spielbestimmend aufspielen.

Einen ersten Gegentreffer konnte Robin Sandmann auf Zuspiel von Nico schnell ausgleichen. Kurz vor der Halbzeit konnte Wehntal Regensdorf durch einen guten Pass von Dejan und einen noch besseren Abschluss von Damian in Führung gehen.

Das Spiel wurde auf gleichem Niveau gespielt. Die Jungs konnten unser Spiel umsetzen. Sie kreuzten, spielten zusammen und konnten viele Abschlüsse machen. Herausragend in diesem Spiel waren sicherlich die Torhüterleistungen beider Mannschaften.

In der Halbzeit hatte der Trainerstab dazugelernt: „In der Defensive ändern wir gar nichts! Nicht näher, nichts Komisches, nichts anderes. Einfach genauso weiter“. Offensiv konnte man versuchen mit Cuts näher an das Tor zu kommen, um eine bessere Chance gegen diesen guten Torhüter zu haben. Ebenso sollte man das Kreuzen näher beim gegnerischen Tor umsetzten, damit der Schuss später vom Torhüter gesehen werden kann. Als letzter Input kam, dass man dem Torhüter die Sicht vor dem Tor nehmen sollte.

Auch in diesem Spiel war die zweite Hälfte wie verhext. Der Block mit Robin wusste nicht mehr wie Auslösen. Anstatt dem Torhüter die Sicht zu nehmen, stand man neben dem Tor hin. Trotzdem konnten wir unser Spiel weiterhin beibehalten und Druck machen. Mehrere Chancen wurden vom Torhüter vereitelt, welche auch gut den Weg ins Tor hätten finden können. Der Gegner hatte spielerisch weniger zu bieten als unsere Mannschaft. Sie hatten vor allem Konter, welche sie versuchten in ein Tor umzumünzen, welche Tobi gekonnt parierte.

Wenn man sie vorne nicht macht, kassiert man sie selbst. Und genau dies geschah entgegen dem Spielverlauf. Wir mussten den Ausgleichstreffer zum 2:2 hinnehmen. Das Spiel wurde hektischer. Nun wollten beide Mannschaften dringend den Führungstreffer erzielen.

Zwei Minuten vor Abpfiff des Spiels wurde gegen die Rotäugli eine Zwei-Minuten-Strafe ausgesprochen. Dies ist unsere Chance, einen Sieg mit nach Hause zu nehmen. Leider kam da die Nervosität zurück und die beiden Uhwiesener wussten, was sie zu tun hatten. Der letzte Treffer wollte nicht fallen und somit ging dieses Spiel unentschieden zu Ende.

 

In der ersten Hälfte gegen den Tabellenführer Gossau hatte man gezeigt, wie wir spielen wollen. Super Mannschaftsleistung, alle für ein Ziel, Kreuzen, miteinander Verteidigen und Vollgas für das Team. In den anderen 3 Hälften hat man gesehen, dass die Konstanz noch nicht da ist und dass gewisse Fehler noch ausgemerzt werden müssen. Ebenso die Special Teams (4:3, 3:2) müssen noch mehr trainiert und präzisiert werden.

 

Player’s of the Week

Die Player’s oft he Week sind an dieser Meisterschaftsrunde Robin und Tobi. Robin hat in dieser Mannschaft eine Führungsposition übernommen, sehr gut trainiert und sich selbst mit zwei Toren beschenkt. Tobi hat seine Ruhe im Tor auf die Mannschaft übertragen können und uns mit seinen Paraden einen Punkt erkämpft. Gratulation beiden und weiter so.

Man hat einen klaren Fortschritt gegenüber der ersten Meisterschaftsrunde gesehen und genau für dies trainieren wir. Diese Saison wird noch viel Lehrgeld bezahlt werden müssen. Wenn man ausdenkt, wo diese Jungs in 4 Jahren, wenn sie im gleichen Alter sind wie die Junioren gegen diese sie heute angetreten sind, stehen, so kann man voll Zuversicht nach vorne schauen.

Es bleibt weiterhin spannend und ich bleibe weiterhin ohne Ausreden dabei. Wir haben ein unfinished buisiness.