Wer sich diesen Sonntag im Wiesacher eingefunden hatte, um den heiss ersehnten Start in die neue Saison der Kampfeulen zu sehen, musste sich wie am Karneval von Venedig gefühlt haben. Lauter Spieler, Betreuer und Zuschauer zierten die Tribünen mit Schutzmasken. Ein ungewohntes Bild, welches man eigentlich nur vom schwarzen Block in Lugano kennt….
In dieser Saison war einiges neu für das Herren 2.
Man hatte sich entschieden ein neues System zu spielen, welches alle neu erlernen mussten.
Ausserdem gab es neue Spieler Gesichter zu sehen.
Jan Keller stieg von den Junioren A zu den Eulen und mit Jeremy Läderach, Robin Zweifel und Thierry Joye standen drei Spieler im Kader welche eigentlich in diesem Jahr zum ersten Mal Junioren A spielen sollten. Wäre da nicht Bruno, Oldtimer, Böller, wäre der Alters Durchschnitt bei 19 Jahren gewesen…. Die Trainer mal ausgeschlossen.
Dazu kam, dass das Team erst am 8. Juni mit der Saisonvorbereitung beginnen konnte. Corona sei Dank…
Nach dem coolen Trainingsweekend im September und dem Testspiel gegen die Bulldogs, war man guten Mutes was den Saisonstart anbelangte.
Nun war es am letzten Sonntag endlich soweit. Die erste Meisterschaftsrunde in der 3. Liga konnte beginnen. 3. Liga? Richtig! Das Eulen Team stieg letzte Saison nicht sportlich von der 4. In die 3. Liga auf. Wir durften den Platz in der 3. Liga vom Herren 4i erben. Wir nahmen das Angebot dankbar an und sind überzeugt in dieser Liga bestehen zu können.
Bei sommerlichen Temperaturen von gefühlten 10 Grad, mussten sich die Spieler auf dem roten Platz aufwärmen. Aber nur gestählte Spieler werden den Kampf überleben. Dies hatte uns bereits die Fisher Man’s Werbung versprochen….
In der Garderobe wurden noch die letzten Details besprochen und dann ging es den Katakomben entlang in die Arena. Die Spieler betraten die Fläche von Rauchsäulen begleitet und die zahlreichen Cheerleaders schwangen ihre Büsche wild zirkulierend in der Luft umher. Ja es war und ist unsere Halle mit unseren tollen Fans! Doch nun hiess es sich zu konzentrieren. Der Gegner konnte man bereits einmal Scouten, daher wusste man über Ihre Stärken. Das Zebra Pfiff in seine Pfeife und die Jungs aus dem Wehntal stürmten wie die wilden los. Es brauchte keine grosse Angewöhnungszeit, Da hiess es nach 3 Minuten bereits 1:0 für die Regensdorfer Knalltauben! Florian Wey dreschte den Ball mit voller Überzeugung auf Pass von Tim, dem Schlagzeuger, Vetterli in die Maschen! Was für ein Beginn! Doch nur 1 Minute 30 später der nächste Hammer! Silvio, Handgelenk Versteifung, Vitelli, drückte den Ball erneut über die Linie der Frauenfelder. Passgeber dieses Mal, Jeremy Läderach! Doch nun erwachten die Thurgauer aus ihrem Winterschlaf und machten ein wenig mehr Druck. Eine Minute später konnte bereits der Anschlusstreffer bejubelt werden. Danach ging das Spiel mit grossem Tempo hin her. Döme, The Wall, Läderach hielt die junge Mannschaft aus Regensdorf immer wieder im Spiel. Doch in der 10. Minute der ersten Halbzeit viel doch noch der Ausgleich. Und 40 Sekunden später viel gar der Führungstreffer für die Red Lions. Wer jetzt dachte die Eulen würden zusammenbrechen täuschte sich gewaltig! Jan, der wirblige, Keller krönte seine Leistung mit dem ersten Skorerpunkt zum 3:3 bei einer Herren Mannschaft. Assistgeber war erneut der Schlagzeugspieler. Und wäre das noch nicht genug gewesen, ging Regensdorf durch Thiery Joye erneut in Führung! Jetzt war Partylaune! Und 3 Kampfminuten später war Pause.
Die Sensation lag in der Luft! Dass wussten wir und schworen uns alles zu geben, um dieses Spiel mit mindesten einem Punkt Gewinn zu beenden. In der zweiten Hälfte machte Frauenfeld noch mehr Druck und wir mussten nun noch heftiger verteidigen als in der ersten Halbzeit. Nach einer ungenutzten Überzahl für Regensdorf konnten die Red Lions so gleich den Ausgleich erzielen. War dass der Knackpunkt in diesem Spiel? Man könnte es meinen. Denn nun reagierten die Spieler in weiss blau nur noch und rannten dem Gegner mehrheitlich hinterher. Die Frauenfelder nutzten ihre immer grössere Überlegenheit aus und schraubten dass Skore innert 2 Minuten auf 4:6. War’s dass? Nein! Denn nochmals durften die Kampfeulen in Überzahl agieren. Natürlich nahm man jetzt den Goalie raus um mit vier gegen zwei zu spielen. Doch in der Hektik machte man auch noch einen Wechselfehler und weg war der Vorteil. Nachdem die Strafe der Red Lions abgelaufen war, kassierte man in Unterzahl noch dass 4:7. Ende aus vorbei.
Für dass zweite Spiel nahmen wir uns vor, nochmals die gleiche Leistung ab zu rufen. Wir wollten in unserer Halle unbedingt ein positives Erlebnis mitnehmen. Da wir den Gegner nicht kannten, versuchten wir ihnen unser Spiel auf zu zwingen. Unter tosenden Fans mit ihren Trommeln und den immer heisser werdenden Chearleeders versuchten wir gleich nach Anpfiff den Gegner an zu greifen. Dies gelang exakt wie wir es uns vorstellten und nach nur 2:35 Skorte das steife Handgelenkt zum 1:0! Joel Zweifel durfte sich als Assistgeber registrieren lassen. Doch nach dem guten Beginn viel man immer wieder ein wenig mehr auseinander. Man deckte den Gegner nicht mehr so intensiv wie im ersten Spiel und nach knapp 9 Minuten konnte Jonschwil den Ausgleich erzielen. Nun ging es im zwei Minuten Takt so weiter. Man liess dem Gegner viel zu viel Platz und dieser nutzte die Chancen eiskalt aus. Nach 13 Minuten stand es bereits 1:5. Irgendwie hatte man das Gefühl die Mannschaft war platt. Nicht konditionell, aber man spielte ohne Kopf. Musste man sich bereits jetzt schon geschlagen geben? Da hatte Marius Künzli aber was dagegen! Mit einem kunstvollen Backhandschuss bezwang er den gegnerischen Goalie zum 2:5. Jetzt bekam man wieder Energie auf die Kelle! Denn nur eine Minute später War es erneut Silvio Vitelli der den Resultats Abstand auf 3:5 verkürzte! Die Passgeber der zwei Tore waren Sharit Khamla und Joel Zweifel. Die Euphorie wurde durch das 3:6 für die Vipers ein wenig gebremst. Doch es war Zweifel Zeit. Joel konnte noch vor der Pause zum 4:6 verkürzen.
In der Pause machten wir uns nochmals heiss auf die zweite Hälfte! Es war noch nichts verloren! Dies sahen auch die Fans in der, nach Corona Standart, zu zwei Drittel ausverkauften Halle! Der Lärmpegel schraubte sich in unglaubliche Sphären! In der zweiten Halbzeit war dass Spiel immer noch ziemlich schnell und hart umkämpft! Jede Mannschaft hatte nun seine Chancen. Die Vipers nutzten ihre Chancen ein wenig besser und gingen dadurch mit 4:7 in Führung. Doch nur drei Minuten später schlenzte Joel den Ball wieder in die Kiste des Gegners. Saharit war erneut der Passgeber. Hoffnung kam auf, welche sogleich aber wieder erdrückt wurde durch den Treffer der Jonschwiler. Es war zum kotzen. Ich drehte fast am Rad. Ich nahm das Timeout und versuchte mit einem zusätzlichen Spieler die Wende noch zu schaffen. Doch passend zum Spiel waren wir überhaupt nicht bereit und liessen uns den Ball abluchsen. Dass 9:5 war dann die Entscheidung. Dass Jonschwil noch das Stängeli erzielte war nicht mehr relevant. Dass war’s dann auch.
Dass war sie die erste Runde der Kampfeulen in der 3. Liga. Man musste viel Erfahrung sammeln und Lehrgeld bezahlen. Aber man sah auch eine hervorragende Mannschaftsleistung. Die Spieler zeigten den Mut, dass geübte in die Tat um zu setzen. Dass gefiel mir super. Auch dass die sehr jungen Spieler Ihren «Mann» standen, gegen körperlich eher grössere Spieler fand ich Spitze. Sowieso bin ich der Überzeugung, dass diese Mannschaft im Laufe der Saison noch die eine oder andere Überraschung erzielen kann. Denn ich weiss sie sind hungrig und Willensstark!
Sie wollen keine Konfetti in die Luft schmeissen sondern Explosionen auslösen!
In diesem Sinne herzlichen Dank an alle Fans welche uns unterstützt haben! Wir werden uns für Euch und uns noch ein paar Mal den Arsch aufreissen!
Sportliche Grüsse der Ober Eule Wanner