Mit drei perfekten Runden starteten sie in die Saison, drei Wochenenden ohne Punktverlust, drei Meisterschaftsrunden der Dominanz. Es sah sehr gut aus für das Herren IV Wehntal Regensdorfs im Herbst dieser Saison. Und doch, wer diese Mannschaft kennt, wusste bereits da, dass es schwer werden würde.
In der Zwischenzeit sind weitere drei Meisterschaftsrunden gespielt und diese liefen alles andere als perfekt. Die Niederlage gegen Lengnau im alten Jahr mag nur ihrem Stolz einen kleinen Stich versetzt haben, die gegen Untersiggenthal im Januar aber muss immer noch gehörig schmerzen. Der direkte Konkurrent konnte vorbeiziehen und hält nun alle Trümpfe in der Hand. Das Unentschieden am letzten Sonntag nun bestätigt, was dem geneigten 4. Liga Zuschauer schon längst klar war: UHC Wehntal-Regensdorf IV hatte sich einmal mehr tief ins altbekannte Winterloch gegraben.
Man kann den Kalender danach stellen, denn es ist jedes Jahr dieselbe Geschichte. Im Herbst zeigen die Altmeister 4. Liga Unihockey auf höchstem Niveau: junge, aufstrebende Gegner werden schwindlig gespielt, die direkte Konkurrenz souverän kaltgestellt und gegen schwächer eingestufte Mannschafte bekundet man Mühe, aber schlägt sie dann doch. Der Jahreswechsel stellt dann alles auf den Kopf und der UHC Wehntal-Regensdorf IV gräbt sich, statt nach den Sternen zu greifen, in ein Loch.
Dieses Jahr scheint da keine Ausnahme und doch zeigt sich ein Silberstreif am Horizont. Die Leistung am Sonntag deutet auf Tauwetter hin. Das Unentschieden gegen Würenlos war zwar unnötig, doch hat das Team Moral gezeigt. Der Gegner hatte ihnen bereits in der Vergangenheit einiges abverlangt und auch am Sonntag konnte er mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause einen 1:4 Vorsprung herausspielen. Dass das Herren IV zu diesem Zeitpunkt nicht auseinander brach und sich zu einem 6:6 heran kämpfte, spricht für sie.
Der Spitzenkampf dann gegen Obersiggenthal begann noch schlimmer. 0:4 und 1:5 führten die Aargauer gegen die Altmeister. Man darf sagen, dass vor allem die Einzelleistung des mexikanischen Wunderkinds Patrick Zumbach, für die Wende sorgte: Der Center erzielte unglaubliche sechs Treffer, unter anderen den Entscheidungstreffer zum 9:8, und führte so seine Freunde zum Sieg.
Vor allem während diesem zweiten Sieg erkannte man streckenweise die Mannschaft des Herbstes wieder. Das selbst gegrabene Loch scheint dieses Jahr nicht übermässig tief zu seine für die Regensdorfer. Sie sind zwar auf Fehler der Untersiggenthaler angewiesen, doch abschreiben darf man das Herren IV noch lange nicht.