Unihockey

Wehntal

Club

Regensdorf

Herren IV im Spitzenkampf souverän

Geschrieben am 6. November 2018 von UHC WR Administrator

Der interessierte 4. Liga Unihockey Fan reiste an diesem Wochenende ins schöne Fricktal, genauer nach Kaiseraugst, wo die Ende 1970er Jahre erbaute Plattenbau-Überbauung Liebrüti Schauplatz für den Spitzenkampf der Gruppe 11 bot.

STV Spreitenbach II schien das Team der Stunde zu sein, hatten sie doch die letzten drei Begegnungen nach Belieben dominiert und sich so mit 12+ die beste Tordifferenz der Gruppe erspielt. Auf der anderen Seite stand der Leader, UHC Wehntal Regensdorf IV, vor einem Schicksalsspiel. Das Team um Coach Kressig war zwar noch ungeschlagen, doch vor allem in der Partie gegen Bohrmaschine Zeiningen hatte es nicht souverän gewirkt. Die erste Niederlage des Leaders lag in der Luft und auch die Spreitenbacher mussten dies spüren.

Wer vor dem Spiel mit den Regensdorfern ins Gespräch kam, merkte schnell: dies war nicht das Team vom 21. Oktober. Diese Mannschaft war bereits vor dem Anpfiff hoch konzentriert und äusserst gut vorbereitet. Die jungen, wilden Spreitenbacher wurden äussert ernst genommen.

Der geneigte Zuschauer durfte sich auf einen Kampf der Spitzenklasse freuen.
Nur, es kam anders. An diesem Sonntagmittag mitten in diesem Monument der 70er-Jahre-Architektur wurde keine Schlacht ausgetragen, kein Kampf ausgefochten, kein verbitterter Abwehrkrieg geführt; hier wurde Kunst erschaffen, flüchtige, momentane, nur augenblicklich fassbare Kunst. Das Herren IV kombinierte sich zuweilen mit einer Leichtigkeit durch die gegnerischen Reihen, dass der neutrale Zuschauer kaum je wusste, ob er sich des Anblicks solcher Klasse erfreuen oder eher das Leid der chancenlosen Verteidiger mitfühlen sollte.

Der zweite Block stach heraus: Abwehrchef, Andreas Schlatter, dirigierte seine Verteidigung einem Konzertmeister gleich, stets mit Übersicht, Autorität und der so wichtigen Bescheidenheit. War der Ball erobert und die beiden Offensivkräfte, Schutzbach und Gerber, von ihrer Verteidigungspflicht befreit, entfalteten sie ihr Können zu einer Symphonie von Pässen und Schüssen, es verflossen Soli mit gewieften Kombinationen und kühne Angriffe wechselten mit abgeklärten Spielberuhigungen. Es war eine Freude für jeden 4. Liga Unihockeyfreund an der Kunst dieser Meister teilhaben zu dürfen.

Auch die restlichen Blöcke erfasste diese Ekstase der Spiellust und sie entschieden, dem Herren IV ganz untypisch, diesen Spitzenkampf bereits kurz nach der Pause. Das Endresultat schlägt mit 11:5 zu buche, womit sich die Spreitenbacher endgültig von der besten Tordifferenz verabschieden mussten.

Nach diesem Feuerwerk der Spielkunst durfte von den Regensdorfer auch im zweiten Spiel nichts weniger als ein Sieg erwartet werden.
Und obwohl die Klasse der ersten Spielhälfte des Tages nie wieder erreicht wurde, reichte es dem UHC Wehntal-Regensdorf III dank guten Phasen mit schönen Kombinationen und Toren zu einem klaren 10:5 gegen Wild Goose Gansingen III.

Das Herren IV verbleibt nach 3 Runden mit perfekter 6-0 Bilanz an der Tabellenspitze, doch unangefochten sind sie bei Weitem nicht!

Es verbleiben noch immer drei hartnäckige Gegner im Meisterrennen (RHC Untersiggenthal 5-1, UHC Obersiggenthal II 4-1-1 und Unihockey Fricktal III 4-1-1).
Auf dieses Wochenende darf die Mannschaft um Jürg Kressig mit Recht stolz sein. Doch nur ein schmaler Grat trennt Stolz von Übermut, und die Untersiggenthaler scheinen den Regensdorfern keinen Fehler zu verzeihen.

Meister wird zum Schluss, wer die wenigsten Fehler begeht und Konstanz war schon immer die grösste Schwäche der Regensdorfer – es bleibt also spannend!  

Bericht: Manuel (aka Manual) M.