Unihockey

Wehntal

Club

Regensdorf

Neues Jahr, die gleichen Gewinner!

Geschrieben am 11. Januar 2016 von Patrick Wanner

Nach der niederschmetterten Kritik des Puplizer Preises, wusste ich nicht so recht, ob ich nochmals Lust hatte einen Bericht zu schreiben.

Wer jetzt erwartet, dass ich einen geilen Bericht schreiben werde, der hat……… recht!

Ich werde mir also wieder alle Mühe geben, eine denkwürdige Nacherzählung des letzten Sonntags nieder zu schreiben.

Wir hatten gerade mal eine Woche Zeit unseren Winterspeck, der sich an den Festtagen angesetzt hatte, ab zu trainieren. Zwei Trainings wo wir nochmals repetierten und versuchten eine neue Taktik ein zu studieren. Aber man hatte das Gefühl, dass sich bei den Jungs nicht nur Speck an den Rippen sondern auch am Hirn angesetzt hatte. Die neue Taktik fruchtete nicht wunschgemäss, was sich auch am Spieltag zeigte.

UHC Wehntal Regensdorf I vs. Uhwieser Rotäugli 10:3 (Matchstatistik anzeigen)

Ich tätschelte liebevoll meine heimliche geliebte, die mir dann als Dankeschön einen wunderbar heissen Nespresso schenkte. Schon fast in Trance genoss ich die geballte Ladung Koffein und bereitete mich darauf vor zu den Jungs an den Treffpunkt zu fahren.

Nun, dass Wetter lud nicht gerade dazu ein, mit T-Shirt und kurzen Hosen zu reisen. Es „schiffte“ einfach nur herab. Ein böses Omen? Der dieses Mal grosse Konvoi setzte sich Richtung Ausland ab. Im Kanton Aargau angekommen, trafen wir auf eine Halle an, die schon ein mancher betreten hatte. Die MZH in Lengnau war für keinen eine unbeschriebene Halle. Ein Feeling dass man nirgends anders auf der Welt geniesst. Keine Sturzräume, Wechseln hinter dem eigenen Tor und zu guter letzt sitzt einem die gesamte Fanmeute im Rücken!

Die Jungs hatten gerade ihr Einspielen zu Ende gebracht. Da trafen wir uns in der Garderobe zur Spielbesprechung. Nebst der Taktik die ich den Jungs mit auf den Weg gab, mahnte ich vor der Überheblichkeit gegenüber dem Gegner! Dies kann immer gefährlich enden!

Bei Spielbeginn bemerkte ich wie kalt es in dieser Halle war. Es ist nicht so wirklich meine lieblings Halle. Als der Pfiff erklang stürmten meine Boys schnell Richtung Tor von Uhwiesen. Und siehe da, Jason Berglas skorte mit einem satten Schuss! Das gefiel mir und es wurde mir schon ein bisschen wärmer ums Herz. Würde sich die Halle mit mir versöhnen? Hatte ich doch hier noch keinen Punkt mit nach Hause genommen. Doch was war jetzt los? Es spielte nur noch Uhwiesen. Meine Jungs waren voll neben den Schuhen. Das 1:1 viel und kurze Zeit später viel das 1:2 per „Buebetrickli“ für die Rotäugli. Jetzt hatte ich definitiv nicht mehr kalt und mit der Halle hatte ich mich auch nicht versöhnt! Wir stellten die Blöcke um und spielten nur noch mit zwei. Nichts gelang. Im Gegenteil, wir wurden vorgeführt, wie Langnau gegen ZSC, zum Glück mit weniger Toren… Doch Dank Valentin Matis durften wir gnädiger Weise mit einem Tor Rückstand in die Pause. Was für eine Schmach. Die Pausen Ansprache war kurz und heftig. Die Garderobe vibrierte derart, dass sich der Verputz an Wänden und Decke löste!

Mit hochrotem Kopf stampfte ich zurück in die Spielhalle. Jetzt hatte ich nicht mehr warm, ich kochte! Die Jungs durften noch etwa eine Minute in der zweiten Hälfte in Überzahl spielen. Und endlich konnte man ausgleichen! Florian Wey traf auf Pass von Marius Künzli. Jetzt erwachten auch meine Jungs aus dem Dornröschenschlaf. Denn kurz darauf erhöhte Marius, the great one, Künzle zum 3:2 für Regensdorf. Jetzt wurde auch wieder meine Gesichtsfarbe ein bisschen heller und meine Nerven beruihgten sich allmählich. Doch das gibt es doch nicht! Erneut konnten die Rotäugli ausgleichen! Was für eine Sch……. trallala. Wird mich der Hallengeist von Lengnau erneut bestrafen, nur weil wir Zürcher waren? Nein! Zwei Mal Marius Künzle innert zürzester Zeit, schraubte das Skore auf 5:3 herauf. Die Spieler von Ambri Piotta dürfen sich eine Scheibe abschneiden am Können dieses Pracht Spielers. Vielleicht spielen sie dann auch wieder einmal um den Pott und nicht nur um die goldene Ananas. Jetzt war der Bann definitiv gebrochen. Nun wechselten sich Jason und Marius mit Toreschiessen ab. Wie der Sbornaja Atomblock spielten sie sich in einen Rausch! Beim Stand von 8:3 konnte ich den 3. Block mit Pascal Howald, Janik Bürgi und Colin Heinzer wieder einsetzen. Und sie dankten es mir mit einem herrlichen Schlenzer von Colin Heinzer zum 9:3. Jetzt wollten wir natürlich noch das Stängeli. Wir versuchten alles, schossen aus allen Lagen und genau eine Sekunde vor Schluss erzielte unser Go-Kart Fahrer den zehnten Treffer! Jetzt war die Welt wieder in Ordnung. Das Resultat stimmte und wir dürfen uns auf einen Kuchen aus der Küche von Familie Berglas freuen!

UHC Wehntal Regensdorf I vs. UHC Kleindöttingen 5:3 (Matchstatistik anzeigen)

Nach zwei Spielen Pause konzentrierten wir uns in der Garderobe auf eine heikle Aufgabe. Der Gegner hiess Kleindöttingen. Sie waren auf Platz zwei und wir mussten gewinnen wollten wir verhindern, dass sie bis auf einen Punkt an uns herankamen. Wir wussten, dass unser Gegner sich im Laufe der Saison spielerisch gesteigert hatte. Wir waren also gewarnt! Der Pfiff ertönte und Döttingen griff sofort an. Nein, dies hatte nichts mehr mit Unihockey zu tun. Viele ungeahnte Stockschläge und ein doch hartes Körperspiel wurde zelebriert. Meine Mannschaft hatte ersichtliche Mühe mit dem Einsteigen des Gegners und so sah man auch kaum einen Ball. Es erstaunte auch nicht, dass wir sogleich ins Hintertreffen gerieten. Nach ein paar Minuten stand es 2:0 für den Gegner aus dem Aargau. Da war es doch wieder. Aargauer Halle, Aargauer Gegner. Die Jungs aus Regensdorf wurden jetzt doch auch ein wenig mutiger und konnten auch hie und da einige Akzente setzen. Mit Kampf spielte man sich wieder ins Spiel hinein und wurde prompt belohnt! Auf Pass von Jason Berglas, durfte sich Marius Künzle als Torschütze feiern lassen. Nico Klein, der jetzt sein Kampfgewicht von ca. 75 Kilo auch beim Gegner einsetzte, konnte sich als letzter Torschütze vor der Pause feiern lassen! Mit einem gerechten 2:2 wurden die Wunden geleckt. Das Spiel war nicht unfair. Bitte nicht falsch verstehen, wir waren es uns einfach nicht gewohnt. Und genau dies sagte ich meinen Spielern. Wir mussten mit den gleichen Bandagen dagegen halten und geduldig weiterspielen. Nach der Pause ging es im gleichen Stiele weiter. Doch jetzt hatten die Regensdörfler immer eine Antwort parat. So konnte man den Hauptspieler von Döttingen aus dem Verkehr ziehen. Das Rezept war gefunden. Nach dem der Atomblock der Reihe nach getroffen hatte, zeigte die Resultat Uhr 5:2 an. War dies die Entscheidung? Nun war Tumult hinter mir auf der Tribüne. Regeltechnische Besserwissigkeit wurden zwischen den beiden Fan Gruppen ausgetauscht. Da wir einen Hardcore Zett Fan in unseren Reihen hatten wurde die Sache innert Sekunden Frist geklärt und es herrschte wieder Zucht und Ordnung! Die Zürcher Fraktion hatte das Zepter im Aargau wieder in der Hand. Natürlich wurde auch noch gespielt. 5 Minuten vor Ende handelte sich Florian Wey nach einer , sagen wir mal, Schultermassage eine 2 Minuten Strafe ein. Döttingen drängte nun wieder stärker Richtung Regensdorfer Tor. Wollten sie nochmals den Anschluss schaffen, mussten sie jetzt skoren. Natürlich stemmten wir uns dagegen, aber kurz vor ablaufen der Strafe klingelte es trotzdem nochmals bei uns. 5:3 und noch ca. 2,5 Minuten zu spielen. Es war jetzt ein Hitchcock Finale. Es würde derjenige gewinnen der die besseren Nerven hatte. Und wir hatten ja noch zwei Tore Vorsprung. Jetzt einfach dem Ball Sorge halten. Eine Halbe Minute vor Schluss nahmen wir unser Time Out, damit sich der erste Block nochmals ausruhen konnte. Denn jetzt hatten wir den Gegner und das Resultat im Griff! Jawohl! Es war vollbracht! Das Spiel wurde gewonnen! Noch einmal den Kopf aus der Schlinge gezogen!

Und auch der Schiri gratulierte mir zu einer ruhigeren zweiten Hälfte. Hatte er mich doch in der Pause noch verwarnt. Man darf dem Gegner aus Döttingen gratulieren. Sie hatten es verstanden uns mit dem direkten Spiel in Verlegenheit zu bringen.

Mit diesem Sieg haben wir viel erreicht. Konnten wir jetzt unsere direkten Gegner mit 5-6 Punkten in der Tabelle distanzieren. Im zweiten Spiel habe ich wieder jenes Spiel meiner Jungs gesehen, dass mich immer wieder entzückt. Genau dass wollen wir sehen und nicht dieses gegurke aus dem ersten Spiel. Das schöne war auch, dass ich auch den jüngsten Transfer Spieler einsetzen konnte. Pascal Howald hatte natürlich noch ein wenig Mühe, aber dass kommt schon noch besser. Leider liess es der Spielverlauf nicht zu, die restlichen Spieler ein zu setzen. Dies ist, wie jeder der mich kennt, nicht mein Stil. Aber es war einfach zu heikel. Es tut mir leid, aber eure Zeit kommt nochmals in dieser Saison. Haltet euch bereit, wenn ich euch aufrufe!

Nach dem wir alle verabschiedet hatten und zum Auto liefen, blickte ich nochmals zurück zur Halle. Hatte ich nun den Hallen Fluch besiegt? Ich weiss es nicht so recht. Ich hatte das Gefühl, dass mich die Halle doof angrinsen würde….

Jetzt haben wir drei Wochen Zeit uns intensiv auf die nächste Runde vor zu bereiten. Wir haben das Ziel ungeschlagen zu bleiben. Also ran an die Säcke! Winterthur heisst die nächste Bastion und auch diese wollen wir stürmen!

 In diesem Sinne wünsche ich allen eine schöne Zeit und hoffe, dass wir wieder eine so grosse Fangemeinde sehen wie hier in Lengnau!

 Mit sportlichen Kaffee Grüssen

 Patrick Wanner Trainer B2