Unihockey

Wehntal

Club

Regensdorf

Nur 2 Punkte trotz guter Leistung!

Geschrieben am 17. Oktober 2016 von Patrick Wanner

Unglaublich die Reaktionen und Beschwerde Mails, welche ich für den Bericht der letzten Spielrunde erhalten habe. Ich denke, so viele Mails, bekommt nicht einmal unser Vereinspräsident! Meine getreue Leserschaar, will ich natürlich nicht vergraulen und werde mich in Zukunft hüten, meine geliebte Nespresso Maschine erst am Schluss des Berichtes zu erwähnen……

Als ich vorletzte Woche am Tisch sass, genüsslich an meiner, aus feinstem Chinesischem (nicht Ming)Porzellan geformten Kaffeetasse schlürfte, kam mir eine Idee. Ich werde bei Nespresso anfragen, ob sie gewillt wären einen kleinen Zu Stupf in unsere Mannschaftskasse zu tätigen. Als Gegenleistung für meine schon fast Nobelpreis verdächtigen Berichte, welche auch von Ihrem Produkt handeln. Gesagt getan, musste ich nicht mal 24 Stunden auf eine Antwort warten. Natürlich war Nespresso hellbegeistert von dieser Idee und warteten förmlich darauf, dass ein Nobody wie ich, ein billiges Bettelmail verschicken würde. Die Negative Antwort schlug mich im ersten Moment zu Boden. Mit dieser Nachricht hätte ich nicht gerechnet. Warum auch? Wie hätte ich es wohl versuchen müssen? Vielleicht hätte ich auch ein billiges Spielzeug, irgendwelche vergilbte Postkarten oder ein gebrauchten Unihockeyball mitschicken sollen. So wie es die jede Woche im Briefkasten liegenden Bettel Spenden Briefe tun. Nun gut es gibt kein Geld, aber ein Versuch war‘s Wert…….

UHC Wehntal Regensdorf vs. UHC Lokomotive Stäfa 10:2 (Matchstatistik anzeigen)

 Am Sonntag war um 07.40 Uhr Treffpunkt. Trotz meinem Jetlag, den ich noch von meiner Rückreise aus Sizilien mitgebracht hatte, schaffte ich es noch in die Küche um einen warmen, wohlriechenden Drink zu schlürfen. Danach machte ich mich auf den Weg um unseren Torhüter zu holen. Tobias war der erste am Treffpunkt. Es haltet sich hartnäckig das Gerücht, dass er dort Übernachtet hätte, um der erste zu sein. Nun, an allen Gerüchten klebt immer ein kleines Stück Wahrheit.

Als die Unihockey vergiftete Meute vollzählig war, fuhren wir Richtung Stäfa. Zur Halle für alle. Nun, die Halle war super, aber eher für Handballer geeignet, statt für alle. Interessant war die Information, dass die Spielhalle nur 3,7 Millionen gekostet hat. Speziell, dass dies eine Gemeinde wie Regensdorf nicht hinkriegt. Dafür ein Kunstrasen, mit Flutlicht, welcher ab einer bestimmten Zeit, aber lassen wir den kalten Krieg ruhen.

Unsere Truppe, verstärkt durch Spieler wie Maurus Mathis und Fabian Alfeld, wärmten sich draussen im erfrischenden Morgentau auf. Das eher fahle Einspielen in der Halle, entging meinen Adleraugen nicht und so musste ich noch vor dem ersten Spiel schnell ein paar aufmunternde Worte in die Runde werfen. Beim zweiten Versuch, gefiel es mir doch ein wenig besser, was ich sah. Wir waren bereit um grosses zu leisten. Lokomitive Stäfa hiess unser Gegner und den durfte man nicht unterschätzen! Drückendes Unihockey auf das Gegnerische Tor, aber kein Profit daraus gezogen. So könnte man die ersten 10 Minuten beschreiben. Vielleicht lag es daran, dass ich noch im Ferien Modus lief, aber ich blieb erstaunlicherweise sehr ruhig. Dann endlich das erlösende 1:0! Die Verstärkungsspieler Maurus und Fabian, wirbelten wie einst Bykov, Chomutov zu ihren besten Zeiten über das Parkett und erlösten den UHCWR! Der Bann war gebrochen und jetzt hatte Kevin Kuhn erbrochen. Was war los? Anscheinend hatte unser Kevin (Köbi)  Kuhn(nicht verwandt mit dem ehemaligen Naticoach) sein Frühstück ein wenig zu hastig zu sich genommen. Als Bleichgesicht Kevin wieder zum Team stiess, hiess das Resultat bereits 3:0! Florian, the Hurrican, Wey und Sven, Plastic Man, Wallishauser hiessen die Torschützen. Als Passgeber agierten Jason, theRacing Man, Berglas und Yannick, the Assistent Man, Heiderich.

Jetzt war der Druck noch Grösser geworden für unsere Lokomotiven aus Stäfa. Bumm! Oder auf Italienisch: Bumm Bumm! Unser Marius, il ticino rocket, Künzli traf aus heiterem Himmel zum 4:0! Das war doch mal was! Aber eben, den Lokomotiven ging der Strom noch nicht aus und so konnten sie den Anschluss Treffer zum 4:1 markieren. Sehr ärgerlich! Nun wurde auch mein Hormonspielgel wieder auf Spieltemperatur eingestellt. Aber er durfte sich gleich wieder beruhigen. Erneut traf Sven auf Pass (wirklich?) von  Yanik Heiderich. Pause.

Nach der Pause traf Justin, Klumpfuss, Artaria auf Pass von Maurus Mathis zum 6:1. Dies müsste doch nun der Genickbruch für unseren Gegner sein. Nein, war es nicht. Kurze Zeit später fiel das 6:2. Das gibt es doch nicht, dachte ich mir. Und es gab es tatsächlich nicht mehr. Dies war nämlich der letzte Treffer für Stäfa. Den Lokos ging der Saft aus. Und so konnten sich noch Adi Lätsch, Fabian Alfeld und Jason Berglas (2) als Torschützen eintragen. Als Wasserträger und Passgeber agierten, Maurus Maths und Florian Wey. Mit dem Kuchenresultat von 10:2 verabschiedeten sich die Spieler in die Garderobe. 

UHC Wehntal Regensdorf vs. White Horse Lengnau 1:6 (Matchstatistik anzeigen)

 In der Garderobe war stickige Luft. Alle lauschten einem Motivations Getöse, das aus den Boxen dröhnte. In allen Gesichter sah man die enorme Anspannung und die vollste Konzentration. Wir wussten, was auf uns zukam. Withe Horse Lengnau, war der nächste Gegner auf unserer Liste. Das war mit Bestimmtheit nicht die gleiche Stärkeklasse wie  der Gegner im ersten Spiel. Wir waren bereit. Wir hatten unsere Strategie besprochen und waren gewillt bis zum letzten Schweisstropfen zu kämpfen! Mit Tunnelblick verliessen die Spieler aus Regensdorf die Garderobe und klatschten sich nochmals gegenseitig das Adrenalin hoch! Wir wollten die ersten auf dem Feld sein um zu zeigen wie sehr wir den Kampf aufnehmen wollten. 

Als der Pfiff des Schiris ertönte hatte ich dann aber schnell mal den Eindruck, dass wir auf einmal zu viel Respekt an den Tag legten. Das Körperspiel wurde zu sehr vernachlässigt und auch die Nähe des Gegners wurde nicht wie sonst üblich gesucht. Wir wussten um die Schuss Gefährlichkeit einzelner Spieler von Lengnau. Und prompt kassierten wir früh das 1:0. Noch keine Minute war gespielt. Nun spielte Lengnau seine Körperliche stärke ein ums andere Mal aus. Jedoch konnten wir uns immer wieder aus sehr heiklen Situationen heraus kämpfen. Doch nach 8 Minuten hiess es wieder nach einem Weitschuss 2:0. Endlich die ersehnte Pause. Die Spieler waren erschöpft, aber nicht müde! Man spürte, dass sie mehr wollten! Wir besprachen uns nochmals und deckten die wenigen Fehler auf, welche uns in der ersten Hälfte unterlaufen waren. Wir mussten und wollten auf dieses Resultat reagieren.

Die zweite Hälfte begann und man sah, dass Regensdorf ein wenig mehr wagte als zu vor. Und jetzt mit mehr Druck. Und da war es! Der Anschlusstreffer durch den Captain Jason Berglas. Als er den Pass von Florian Wey erhielt kurvte er um das Tor und verzögerte gekonnt den Schuss und schlenzte danach den Ball in den oberen Ecken!

Jawohl!!!

Jetzt wurde das Spiel um einiges interessanter. Die Boys aus dem Wehntal merkten auf einmal wie wir dem Gegner den Ball streitig machen können. Auch das Körperspiel wurde nun intensiviert. Es roch nach Augleichstreffer!

Soeben ein super herauskombinierter Angriff des ersten Blocks. Florian Wey lanciert Jason Berglas, dieser wiederum wollte Marius Künzli steil schicken, als dieser den Ball verlor. Jetzt ging‘s schnell. Ein kurzer trockener Konter der das 3:1 für die Pferde aus Lengnau bedeutete. Scheisse!

Doch wer jetzt dachte, das war‘s hatte sich getäuscht. Mutig versuchten wir erneut einen Treffer zu landen. Doch es wurden ein Mal mehr zu viele Chancen vergeben! Das 4:1 bekamen wir erneut durch einen simplen Weitschuss. Genau dies versuchten wir doch zu verhindern! Jetzt gings aber erst richtig los. Jede andere Mannschaft hätte sich jetzt geschlagen gegeben. Nicht aber die A Junioren aus Regensdorf. Mit allen Mitteln, ob erlaubt oder nicht spielte keine Rolle mehr. Wir konnten nun den Gegner tatsächlich auch unter Druck setzen. Jetzt mussten auch die sehr gross gewachsenen Lengnauer sich bewegen. Mehr als ihnen lieb war. Wir drückten was das Zeug hielt. Ich peitschte meine Jungs immer wieder nach vorne. Hätte es keine Anzeigetafel gegeben, hätte man meinen können, das Spiel war auf Messers Schneide. Jetzt war es ein affengeiles Spiel. Es wurde um jeden Zentimeter gekämpft! Schüsse hüben wie drüben. Es war kein gepflegtes Spiel mehr. Aber hart umkämpft und spannend! Bis kurz vor Schluss erhofften wir einen Treffer zu erzielen, da kam der Hammer. Erneut ein scheiss Weitschuss der das 5:1 bedeutete. Es war zum kotzen! Wir wurden einfach nicht belohnt für unseren Aufwand.

Ich nahm ein Timeout. Wir wollten den Torhüter rausnehmen und besprachen daher die Taktik. Das Überzahl Spiel sah gut aus. Wir hatten auch Chancen. Wir mussten aber auch zweimal einen Gegentreffer verhindern. Dann passierte ein folgenschwerer Ballverlust und so mussten wir trotzdem noch das 6:1 hinnehmen. Das war’s. Das Spiel war zu Ende. Sichtlich Enttäuscht klatschten wir mit dem Gegner ab und verabschiedeten uns von der Halle für alle.

Ich hasse Niederlagen. Sie quälen mich bis zu zwei Wochen. Ich muss hin stehen als gutes Vorbild, obwohl es mich innerlich zerfrisst. Ich glaube diese Niederlage kotzt alle an. Klar kann man sagen, dass Lengnau abgebrühter und evinzierter als wir waren. Dass wir das erste Jahr bei den A Junioren spielen. Und es gäbe noch etliche andere Aussagen um eine Niederlage zu verdauen. Wenn man aber den Einsatz, Mannschaftsgeist und den unermüdlichen Kampf um den Ball gesehen hat, hätte man sich mindestens ein Unentschieden gewünscht. Ich hätte es meiner Mannschaft gegönnt! Wäre es möglich gewesen? Realistisch gegen ein solcher Gegner? Mit Sicherheit! Wer nicht wagt der nicht gewinnt! Und wer nicht daran glaubt, sollte erst gar nicht antreten! Meine Jungs hatten diesen Glauben! Darauf war ich stolz! Daher freue ich mich bereits auf das Rückrundenspiel!

Ich möchte mich noch für den Einsatz unserer Ergänzungsspieler bedanken. Ich finde es toll, wie sich integriert hatten. Dass man im Verein so eng zusammen arbeiten kann ist famos.

Auch unseren Torhütern möchte ich mein Kompliment ausdrücken. Im ersten Spiel hatte es Dominique Läderrach sehr schwer. Immer bereit sein, in einem Spiel, wo so wenig Bälle auf‘s Tor kommen ist nicht einfach.

Im zweiten konnte sich Valentin Mathis über Arbeit nicht beklagen. An den Gegentoren konnte er nicht viel ausrichten. Er hat einfach zu kurze Beine….

Hut ab Jungs für diese Runde! Wir stehen mit 6 Punkten da. Ich würde sagen eine starke Leistung für die erste Saison bei den Grossen. Jetzt Vollgas in die nächste Runde. In zwei Wochen wollen wir die Halle zu einstürzen bringen!!!

Patrick Wanner Trainer A Junioren