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C-Junioren nicht zu bremsen!

Geschrieben am 28. Dezember 2019 von Silvio Vitelli

Nach unseren Teamausflug in Neuchâtel, um die Frauen-Nati gegen Tschechien zu unterstützen (übrigens: Was für ein Spiel!) waren wir nun selbst an der Reihe das gelernte auf dem Parkett umzusetzen. Sehr früh mussten wir uns auf dem Weg nach Baar ZG machen.

 

Es war keine gewöhnliche Runde, da ab dieser Meisterschaftsrunde die Play-offs begannen. Bei den C- und D-Junioren werden nach der Hinrunde die Meisterschaftstabelle in zwei aufgeteilt, sodass die stärkere Hälfte zweimal gegeneinander spielt und die schwächere Hälfte zweimal gegeneinander spielt. Ob das fördernd oder eher kontraproduktiv für die Junioren ist, lässt sich natürlich darüber streiten. Uns soll es egal sein, da wir uns mit den Besten messen dürfen.

 

Als wir in Baar antrafen, merkte man sofort, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Halle handelte. Die Garderoben waren schick, die Halle war riesig, eine Einspielhalle war direkt neben der Halle aufzufinden und das Bistro war in der Halle vorhanden. Um das Ganze noch abzurunden, waren in den Zwischengängen richtige Bäume gepflanzt und überall edle Fliesen verlegt. Eine wirklich schöne Halle haben sich Indiana Baar-Inwil und Zug United für Ihre Heimspiele ausgewählt, was uns sicherlich für die zweite Partie gegen die Lokalmatadoren einschüchterte.

 

Erwähnenswert war, dass die falschen Spielpläne rund um die Halle aufgehängt und auf den Matchblätter die falschen Mannschaften notiert wurden, sodass ich als Trainer um 8.00 früh die erste (und an diesem Tag nicht die letzte) Herzbaracke erleiden musste. Ich überflog auf dem Spielplan die Partien und bemerkte, dass unsere erste Partie erst um 15.00 anfing. Ich sprang auf und ran an den Schiri-Tisch, um den Spielplan zu überprüfen.

 

Tatsächlich hatten Sie alte Pläne aufgehängt, sodass alle Matchblätter und Übersichten nicht stimmten. Zum Glück, denn ich wollte nicht den mitgereisten Eltern, Spielern und Fans erklären müssen, dass ich mich in der Zeit vertan hatte und sie vergeblich am Samstag um 06.00 aufgestanden waren. Nachdem ich mich vom Schock erholen konnten und die noch schläfrigen Junioren sich durch die Aufwärmübungen durchgeackert hatten, begann die erste Partie gegen Üdiker Lions:

 

UDIKER LIONS: UHC WR

 

Der Schiedsrichter eröffnete mit einem schrillen Pfiff die Partie. Spätestens jetzt waren alle in der Halle wach! Die Junioren aus Regensdorfer nahmen sofort die Oberhand der Partie und versuchten mit ihrem Kreuzen die Üdiker Lions schwindelig zu spielen. Das gelang nur bedingt, da das Tempo nicht wirklich einer Silvester-Rakete glich. Durch einen schönen Pass in den Rücken der gegnerischen Verteidigung von S. Schnoz, bekam D. Meier den nötigen Platz, um sich die Ecke des Tores auszuwählen. Mit einem gezielten Schuss über das Bein des gegnerischen Torhüters brachte D. Meier seine Farben in Führung. Man dachte nun, dass der Regensdorfer Motor nun endlich in Fahrt kam, doch nach jedem verpatzten Angriff unserseits, kam die Antwort der Lions mit einem Konter, der immer eiskalt verwandelt wurde. Zweimal durfte sich T. Neururer als Torschütze feiern lassen, bis die Üdiker Lions das Jubeln sehr schnell wieder verstummen liessen. Nach den ersten 20 Minuten lautete der Score 3:3.

 

Nach der Halbzeitspause änderte sich nicht viel an der Spielweise der beiden Mannschaften. Die Regensdorfer machten das Spiel und verwerteten ihre Chancen nicht und die Spieler von Üdiker Lions nutzten die Gegenstösse eiskalt aus. Die Üdiker Lions waren nun mit zwei Toren in Führung. Lange liess sich das Ganze der UHCWR-Captain nicht gefallen und vernaschte den gegnerischen Keeper mit einem frechen Schuss unter der Achselhöhle. Kaum war das Bully angepfiffen, spielte den Block Schnoz-Meier-Gutweniger sich mit viel Tempo in den Slot und erzielte innerhalb weniger Sekunden den Ausgleichtreffer. Das Momentum sollte nun auf unsere Seite sein, dachten sich die Trainer. Falsch gedacht! Nach einem Ballverlust, verpasste ein Regensdorfer Spieler (aus Angst vor dem Schuss) in die Schusslinie zu stehen und so erzielten die Üdiker Lions den erneuten Führungstreffer in den letzten vier Spielminuten. Nun geriet Alles in die schiefe Bahn. Die Einstellung gefiel den Trainer gar nicht, da man fürs Team alles tun muss, um einen Gegentreffer zu vermeiden! So entschieden sich das Trainer-Duo ein Time-Out zu nehmen und die Jungs wieder auf die richtige Bahn zu werfen. Wir stellten die Blöcke um und gingen All-In mit drei offensiven Linien. Nach knapp 15 Sekunden scorte L. Egger mit einem präzisen Schuss den Ausgleichstreffer und brachte wieder Hoffnung in den Regensdorfer Reihen. Noch 3 Minuten waren zu spielen und wir benötigten noch einen Treffer, um aus dieser Partie 2 Punkte mitnehmen zu können. Nach einem eher glücklichen Ballgewinn von K.Vetsch, sprintete er auf der Seite und sah T. Neuruer in den Slot ziehen. Der flache Pass konnte nicht mehr gespielt werden, da die Defense gut den Passweg mit den Stöcken schloss. Ganz lässig flippte K. Vetsch den Ball über die Stöcke der Verteidigung zu T. Neururer rüber, der mit einem Backhand-Volley den gegnerischen Torhüter hinter sich greifen liess. Das ist der Führungstreffer für die Regensdorfer (und was für eins!).

 

Der Üdiker Lions-Trainer nahm sofort nach dem Führungstreffer der Regensdorfer das Time-Out, um ihren letzten Angriff auf unseren Torhüter Youngster T. Schneider zu planen.

Wir sendeten nach dem Time-Out unsere Unterzahl-Special-Team Neururer-Schnoz-Eriksen, um die gegnerischen Spielzüge zu kontern. Tatsächlich nahm der Trainer von den Üdiker Lions den Torhüter aus dem Spiel, um einen vierten Feldspieler einzusetzen. Unser Specialteam konnte diese Situation in den letzten Trainingswochen oft trainieren, sodass die Gegner kaum zu einer gefährlichen Chance kamen. S.Schnoz reichte es nicht aus mit einem Treffer mehr die Partie zu gewinnen, so schoss er von Box-to-Box auf das leere Tor für das Endresultat von 9:7 für die Regensdorfer.

 

UHC Wehntal Regensdorf I vs. UHC ÜDIKER LIONS 9:7 (Matchstatistik anzeigen)

 

Die Partie war nicht ganz nach den Wünschen des Trainerstaff verlaufen, da wir eindeutig die stärke Mannschaft waren und viel mehr Chancen kreiert hatten. Doch wie es so ist im Sport, läuft nicht immer alles nach Plan. Doch die Reaktion der Mannschaft was überragend!

Für die zweite Partie müssen wir eindeutig bestimmter auftreten und die kreierten Torchancen auch eiskalt nutzen.

 

 

Indiana Baar-Inwil: UHCWR

 

Nun war der Moment da, wir müssen uns unseren bisher stärksten Gegner stellen und beweisen, dass wir in den letzten Monaten extreme Fortschritte gemacht hatten.

Die Junioren aus dem Furttal, starteten wie gewohnt mit viel Ballbesitz und liessen den Ball gut in den eigenen Reihen laufen. Die Junioren aus Baar spielten eine effektive Raumdeckung, die sich nicht so einfach ausspielen liess. Trotz Abwehrbollwerk, kam P.Jordi nach einem guten Sololauf zum Abschluss, der Ball sprang wieder in den Slot, wo J.Eriksen den Abpraller gekonnt zu einem Tor ummünzte. 1:0 für die Regensdorfer! Was für eine kalte Dusche für die Spieler der Indiana Baar-Inwil, die vor zwei Monate durch die körperbetonte Spielweise uns locker in Schach halten konnten. Doch nun wissen sich die kleinen Regensdorfer zu wehren und wie! Wir durften uns nicht mit einem Treffer zufriedengeben und machten ordentlich Druck vor dem gegnerischen Tor. L. Egger behauptete sich an der Bande, rannte über die rechte Seite an zwei Spielern vorbei, sah kurz in Richtung Tor und schwang den Stock für den Backhandschuss aus…… und scorte mit einem satten Schuss ins hohe Eck. Was für ein Bums und das noch Backhand!! 2:0 für Weiss-Blau. Jetzt waren die Regensdorfer nicht zu bremsen. Sie spielten sich in Trance und liessen die Lokalmatadoren kaum Chancen zu und wenn sie eine gute Chance hatten, da war T. Hufschmied zur Stelle.

Nur kurz vor Halbzeitpause mussten die C-Junioren aus dem Furttal einen Gegentreffer hinnehmen, als S. Schnoz schwer verletzt von einem Schuss aus dem Spielfeld kam und die Gegenspieler die Überzahl gekonnt ausnutzen. Zur Pause stand es 4:1 für die Regensdorfer.

 

In der Halbzeit gab es von dem Trainerstaff nur die Worte zu hören; Weiter so! Als wir uns wieder aufstellten um die zweite Halbzeit anzutreten, warteten wir mind. 2 Minuten über die Pauselänge auf die Gegenspieler. Wir dachten, dass bei einem überziehen der Halbzeitpause eine Strafe ausgesprochen wird, doch anscheinend wird es im Unihockey anders gehandhabt…

 

In der zweiten Halbzeit setze der Indiana Baar-Trainer auf seine zwei besten Linien, um den Rückstand aufzuholen, doch das beeindruckte die C-Junioren aus Regensdorf kein Bisschen. Im Gegenteil, der Score wurde durch K. Vetsch mit einem Backhand-Volley und S. Schnoz mit einem «Buebetrickli» auf den Spielstand von 6:1 erhöht. Es schien alles nach einem klaren Sieg der Regensdorfer aus, aber durch einen sehr glücklichen Doppelschlag der Heimmatadoren wurde es wieder enger. Als ein Inwiler Verteidiger, einen Konter mittels Einhackens des Stocks verhinderte, druckte der Schiedsrichter kein Auge mehr zu, wie in der Halbzeit und bestrafte den Spieler mit einer Zwei-Minuten-Strafe. Die Regensdorfer nutzten den Platz durch die Überzahl gut, konnten aber nichts Zählbares generieren. Schade, im Nachhinein betrachtet, könnte es der bekannte «Todesstoss» für den Gegner gewesen sein. Es kam noch dicker, die Inwiler trafen nochmals mit zwei Rebounds bis zum 6:5 und es waren noch 3 Minuten zu spielen… Obwohl die Nerven in der Regensdorfer Reihen flatterten, gelang es den Regensdorfer die Zeit gut über die Runden zu bringen, bis J. Eriksen auf Zuspiel von L. Egger die Regensdorfer mit einem 7:5 ins Glück schoss. Das Endresultat lautet 7:5 für die Regensdorfer.

 

UHC Wehntal Regensdorf I vs. White Indians Inwil-Baar II 7:5 (Matchstatistik anzeigen)

 

Kaum zu glauben, dass wir fast eine 6:1 Führung verspielt hatten, doch wie es bereits die Schweizer Nati im «Wunder von Neuchatel» gezeigt hatten, ist im Unihockey Vieles möglich, wenn man die richtige Einstellung hat und das Glaube am Sieg nicht verliert.

Trotzdem muss man unseren Junioren ein grosses Lob aussprechen, da sie trotz enormen «Momentum»- und Heim-Vorteil der Inwiler, sich nicht zu unnötige Spielzüge, Fouls und/oder Strafen verleiten liessen, sondern trotzdem weiterspielten und kurz vor Schluss für die richtige Einstellung belohnt wurden.

 

Die C-Junioren sind nach der ersten Play-Off-Runde mit zwei Punkten Vorsprung alleinstehender 1. Platzierter und müssen sich in nur wenigen Tagen nach Silvester gegen Albis und Lenzburg beweisen. Es bleibt spannend in unserer Meisterschaft. Nervenzerreissende Spiele sind vorprogrammiert.

 

Spieler des Tages: 

Der Award muss an dieser Meisterschaftsrunde pro Spiel aufgeteilt werden, da beide Spieler es sehr verdient haben.

 

Im ersten Spiel gegen die Üdiker Lions bewies er seine Topform und schoss sein erster persönlicher Hattrick! Und es war nicht so, dass es für uns ein Durchläufer war, sondern die Tore waren für das Endresultat sehr wichtig. Bei jeder Aktion seines Blocks hat er sein Händchen im Spiel. 

 Im zweiten Spiel war er über 40 Minuten eine Mauer und vereitelte viele gefährliche Schüsse. Trotz unglückliche Gegentreffer behielt er die Nerven und rettete mehrmals die Mannschaft vor dem vermeidlichen Ausgleich in den letzten Spielminuten.

 

Der Award «Spieler des Tages» geht an Thierry Neururer und Thilo Hufschmied.

Die C-Junioren wünschen allen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

 

Sportliche Grüsse

Silvio