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C: Goliath erteilt David eine Lehre

Geschrieben am 21. Januar 2018 von Eric Holenweger

 

Vergessen Sie die Australien Open oder die Abfahrt auf der Streif, das wohl mit am meisten Spannung erwartete Sportevent wurde, dieses Wochenende in Baar abgehalten, als sich der UHC WR mit dem UHC Mutschellen duellierte. Bereits drei Mal setzten sich die Aargauer in dieser Saison durch, doch der UHC WR kam mit jedem Mal ein wenig näher an den Sieg. Nach dem jüngsten Höhenflug der Unterländer waren die Erwartungen an diesen Knüller also entsprechend gross.

UHC WR – UHC Mutschellen (3:7)

Kaum war die Partie freigegeben ging es auch gleich ordentlich zur Sache. In einer ausgeglichenen Startphase gelang dem UHC WR gar der Führungstreffer, und wer könnte es auch anders gewesen sein als der Torgarant in Person, Patrick Lätsch. Die restlichen 15 Minuten der ersten Hälfte waren dann ein Ausrufezeichen für den UHC WR, und für alle anderen Teams, welche noch vom Titel träumten. Denn nun zeigte der UHC Mutschellen warum sie zuoberst in der Tabelle sind und die Saison auch dort beenden werden. Der UHC WR wurde hinter das eigene Tor gedrückt, kaum ein Pass fand seinen Empfänger ohne dass dieser schon den Atem eines Aargauers im Nacken spürte. Das offensive Feuerwerk des UHC WR wurde im Keim erstickt und auch in der Defensive konnte man sich nur mit Müh und Not im Spiel halten, das 1:1 resp 1:2 war ein gnädiges Pausenresultat.
Es war also wiedermal an der Zeit für eine der sagenumworbenen Brandreden der Herren Holenweger/Nef. Doch diese Brandrede dauerte so lange, dass der Unparteiische schon eine 2 Minuten Strafe, wegen Spielverzögerung,  in Erwägung zog, doch die Trainer des UHC Mutschellen lehnten dies äusserst Fair ab.

Mit viel Gebrüll ging es dann in die zweite Halbzeit, doch egal wie sehr sich David bemühte und dem Goliath ins Schienbein trat, er wollte nicht fallen. Der UHC Mutschellen liess sich auf keine taktischen Spielereien ein, machte keine Fehler, liess den UHC WR anrennen und konterte ihn gnadenlos aus.
Erst ein kleines Geschenk rund 10 Minuten vor Schluss beim Stand von 1:4 brachte noch einmal die Hoffnung zurück. Ein Powerplay des UHC WR könnte den erhofften Befreiungsschlag für die Regensdorfer werden. Doch auch mit einem Mann mehr gestaltete sich der Spielaufbau schwierig, so schwierig, dass den Coaches sichtlich und hörbar der Blutdruck durch die Decke ging. Erst kurz vor Ablauf der Strafe hämmerte Noah Huber dem Ball mit dem Dampfhammer in die Maschen.
Die Bank des UHC WR wirkte nun wieder elektrisiert, jeder war wieder der festen Überzeugung, dass es doch einmal eng werden würde. Aber der UHC Mutschellen zeigte sich einmal mehr als grosser Spielverderber, kaum war der Ball wieder im Spiel liessen sie die Muskeln spielen und erhöhten wieder auf 2:5. Zuviel für die geschundenen Nervenbahnen von Coach Holenweger, ein Timeout musste her. Niemand wollte dieses Spiel verloren geben, stampfend, schreiend und in die Bande tretend versuchte man alles um dieses Spiel noch zu Wenden. Der UHC WR erzielte zwar noch den dritten Treffer aber der Tabellenführer erwiderte dies umgehend.

Am Ende muss man einfach den Hut ziehen vor der Mannschaft und dem Staff des UHC Mutschellen, da gab es einfach nichts zu holen.

 

UHC WR – HC Rychenberg Winterthur II (8:6)

Niedergeschlagen vom Spitzenspiel gegen Mutschellen war es nun eine mühsame Pflicht gegen einen bislang enttäuschenden HC Rychenberg zwei budgetierte Punkte einzufahren. In der Kabine der Regensdorfer herrschte Montagmorgenstimmung und nicht einmal die Trainer konnten sich so richtig der Sinnlosigkeit des Seins entziehen.  Es war spürbar dass Niemand dieses Spiel noch brauchte, geschweige denn wollte. Und mit einer so abgrundtief schlechten Einstellung war es auch keine grosse Überraschung, dass das Spiel im wahrsten Sinne vor sich hin dümpelte.
Selbst die unterirdische 6:5 Führung zur Pause liess bei keinem der Fans, Spieler oder Coaches den Puls höher schlagen. Nach der Pause ging es mit Not gegen Elend weiter, jeder sehnte sich nach dem Ende dieser quälenden Überstunden.
Erst beim Stand von 6:6 hatte Coach Nef genug gesehen, sein Kopf wanderte auf der McSorley’schen Röteskala langsam wieder in den kritischen Bereich. Die Spieler reagierten darauf und schalteten einen halben Gang höher, dies reichte allerdings schon aus um dieses Spiel, mit 8:6, zu gewinnen.

Die Trainer hatten sich nach dem Spiel den Medien zu erklären, man sprach unter anderem von der schlechtesten Leistung der Saison. Allerdings darf man auch positiv festhalten, dass auch eine katastrophale Leistung noch zu einem Sieg gereicht hat.

Im darauffolgenden Spiel zerlegte der UHC Mutschellen übrigens noch GC mit 8:4, somit bleibt der UHC WR einen Punkt hinter dem Zweitplatzierten GC, Mutschellen setzt sich an der Spitze ab.