Unihockey

Wehntal

Club

Regensdorf

Herren 1 mit Lebenszeichen

Geschrieben am 19. Dezember 2017 von Dominik Dreher

„Gewinnen und das um jeden Preis“ war die Devise für das Herren 1. Mit zwei Niederlagen wäre der Gang in die Playout wohl kaum noch zu verhindern gewesen. Es warteten mit Spreitenbach und Merenschwand allerdings zwei Aufgaben auf das Fanionteam welche durchaus in Reichweite lagen. Jedoch fehlten mit Grill, Dreher und Torhüter Kübler auch drei wichtige Spieler die es zu kompensieren galt. In einer Nacht und Nebel Aktion wurde dafür Goalie und Legende Stefan von Allmen aus dem Ruhestand geholt.

Die Spiele gegen den STV Spreitenbach waren bis anhin stets hart umkämpft, jedoch meistens mit dem besseren Ende für die Limmattaler. So galt es die Kräfte zu bündeln und endlich den ersten Sieg zu holen. Erstes Bully und gleich Ballbesitz für Regensdorf. Diesen wollten Sie vorerst auch für sich beanspruchen und so passierte in den ersten Minuten auf beiden Seiten nicht viel. Nach längerem Abtasten kamen dann auch die Chancen dazu. Regensdorf  hatte etwas mehr vom Spiel dennoch waren die Spreitenbacher gefährlicher. Folgerichtig eröffneten sie in der 11. Minute das Score. Nach einem Schuss der am Pfosten landete reagierte Spreitenbach schneller und schob zum 1:0 ein. Die Zürcher brauchten allerdings nicht lange um zu reagieren. Hulliger mittels Doppelschlag innert 40 Sekunden drehte die Partie. Weiter ging es mit Chancen auf beiden Seiten. Nach einer unübersichtlichen Situation vor Torhüter von Allem wollte ein Aargauer einschieben, traf jedoch mit dem Stock nicht den Ball sondern den Wehntaler Goalie voll an der Maske. Da der Schiedsrichter die Aktion nicht sah oder es nicht für nötig empfand zu pfeifen, spielte nur noch ein Spieler weiter und zwar der Spreitenbacher der den Ball hatte. Alle anderen schauten nur zu oder waren bereits mit dem lamentieren beschäftigt. So legte dieser seelenruhig den Ball in den Kasten. 2:2 zur Pause.

Kapitale Schwächephase

In die zweite Halbzeit erwischte der UHC WR den besseren Start. Bereits nach einer Minute und einer Freistossvariante war die Führung wieder hergestellt. Danach kombinierte sich Block 2, welcher heute hervorragend harmonierte, herrlich durch die gegnerischen Reihen bis Seibold nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte. Der Anschlusstreffer liess allerdings nicht lange auf sich warten und Spreitenbach verkürzte wieder. Obwohl es ein offener Schlagabtausch war schienen die Zürcher die Partie doch im Griff zu haben. Auch eine Unterzahlsituation überstand man schadlos. So stellte der UHC WR Mitte der zweiten Hälfte den 2-Tore-Vorsprung wieder her. Torhüter von Allmen pflückte dabei das Plastik aus der Luft, lancierte Spillmann steil und dieser vollendete mustergültig. Doch nun kamen sie. Die gefürchteten letzten 10 Minuten. Verspielten die Wehntaler in dieser Saison doch so einige Spiele genau in dieser entscheidenden Phase. Auch diese Mal überzeugte der UHC WR nicht. Ein Drehschuss, ein wunderschöner Lupfer und erneut ein Drehschuss von der Mittellinie und die ganze Arbeit der letzten 30 Minuten waren dahin. Es kam noch schlimmer. In Überzahl stellte der STV Spreitenbach sogar auf 5:7. Trotz Versuchen mittels viertem Feldspieler die Partie noch zu drehen, brachte Regensdorf bis auf den einen Treffer nicht mehr viel gefährliches zusammen. Da die Aargauer in der Zwischenzeit noch einen Emty-Netter verbuchen konnten, geriet der Sieg für Spreitenbach nicht mehr in Gefahr.

UHC Wehntal Regensdorf vs. STV Spreitenbach 6:8 (Matchstatistik anzeigen)

 

Im zweiten und auch letzten Spiel des Tages wartete am dunklen Sonntag-Abend Ramba Zamba Merenschwand auf den UHC WR. Die Neuauflage des Kellerduells von vor zwei Wochen. Jenes ging mit 3:4 verloren und die Regensdorfer waren auf Wiedergutmachung aus. Wieder ging das erste Bully an die Zürcher und erneut beanspruchten sie den Ballbesitz erstmal für sich. Anders als im ersten Match gingen sie dieses Mal jedoch in Führung. Alfeld versorgte das Spielgerät dabei herrlich im Bügel. Dennoch sah man sich ins Nachmittagsspiel zurückversetzt. Regensdorf mit ein wenig mehr vom Spiel aber Merenschwand ebenfalls mit guten Chancen. Es änderte sich bis in die 10. Minute nicht viel, ehe sich Torhüter von Allmen in der nahen Ecke bezwingen lassen musste. In der 13. Minute erwischte Seiblod die gegnerische Abwehr mit einem weiten Diagonalpass und bei der anschliessenden Direktabnahme von Spillmanm gab es für den Merenschwander Schlussmann nichts zu halten. In Überzahl egalisierte Ramba Zamba den Spielstand jedoch erneut. Es war ein offener Schlagabtausch. Noch konnte man keinen Vorteil auf einer Seite ausmachen. Zumindest brachte Alfeld den Tabellenletzten mit einem schönen Dribbling wieder in Führung. Mit dem 3:2 ging es auch in den Pausentee.

Zittern bis zum Schluss

So, nun mal ein gute zweite Halbzeit zeigen und sich endlich den ersten Saisonsieg holen. Merenschwand kam jetzt wie die Feuerwehr aus der Kabine. Das von ihnen aufgezogene Pressing bereitete den Wehntalern so einige Mühe. So fingen sie einen Pass ab und erzielten  den erneuten Ausgleich. In der folgenden Phase verpasste es der Schiedsrichter den immer härter werdenden Fight ein wenig zu beruhigen und es wurde zunehmends ruppiger. Ein richtiger Abstiegskampf. Nach einem Gewühl schnappte sich Neumaier den Ball und zimmerte ihn unter die Latte. Als Seibold danach zum 5:3 einschob schien sich alles in die richtige Bahn zu lenken. Der UHC WR führt nach 30 Minuten. Aber da war doch was mit den letzten 10 Minuten. Genau! Diese sollten es auch in diesem Spiel in sich haben. Die Aargauer mussten nun immer mehr Risiko gehen und Regensdorf konterte ein ums andere Mal. Erst sah Hulliger seinen Schuss vom Torhüter pariert und danach versenkte Schibli den Ball im Netz. Jedoch nur im Aussennetz und so kam es wie es kommen musste, wenn man die Tore nicht macht. Ein Schuss eines Merenschwanders konnte der wehntaler Goalie nur so parieren, dass dieser trotzdem Richtung Tor sprang. Von Allmen streckte sich soweit er konnte und fischte den Ball. Der Unparteiische gab den Treffer jedoch. Ob der Ball auf oder hinter der Linie lag sei dahingestellt, aber wenn‘s nicht läuft dann läuft‘s nicht. Es blieb ein zerfahrenes Spiel mit vielen Stockschlägen auf beiden Seiten. Die Regensdorfer hielten in der Folge ihren Kasten sauber, bis Merenschwand den Torhüter durch einen zusätzlichen Spieler ersetzten. Vier Feldspieler waren für die Regensdorfer dann aber Einer zu viel und zwei Minuten vor dem Ende war die Partie wieder ausgeglichen. Das durfte doch nicht wahr sein! Schon wieder am Ende alles verspielt. Zum Erstaunen der Zürcher nahm Ramba Zamba auch in der Folge den Torhüter raus. Hulliger fing einen Pass ab und konnte auf dem Weg zum leeren Tor nur mit einem Foul gestoppt werden. Beim darauffolgenden Penalty zeigte Schibli keine Nerven und verwandelt souverän. Noch 50 Sekunden auf Uhr. Regensdorf konnte den Ball erobern und wollte nun verwalten. Ein Pass der Bande entlang nahm wiederum Alfeld mit einem wunderschönen Kunststückchen direkt ab und sorgte mit dem 7:5 für die endgültige Entscheidung. Der Treffer war jedoch keines Wegs Resultatkosmetik denn Merenschwand schloss nämlich fünf Sekunden vor Schluss tatsächlich nochmals auf. Zu Mehr reichte es aber nicht mehr und der UHC WR konnte endlich seinen ersten Saisonsieg bejubeln. Am Ende aufgrund der Schlussminuten etwas Glück aber ein Sieg ist ein Sieg.

UHC Wehntal Regensdorf vs. R.Z. Merenschwand 7:6 (Matchstatistik anzeigen)

 

Endlich ist der erste Sieg Tatsache. Die Situation in der Tabelle hat sich allerdings nur minimal verbessert und bleibt prekär. Für die Moral war der Sieg aber Gold wert. Dennoch müssen auch an der nächsten Runde viele Punkte her um den Gang in die Playouts zu vermeiden. Insbesondere über die Sache mit den letzten 10 Minuten müssen sich die Regensdorfer ihre Gedanken machen. Nun hat man allerdings mehrere Wochen Zeit, die Köpfe durchzulüften und mit neuem Elan den Rest der Meisterschaft in Angriff zu nehmen. Somit Allen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr.