An diesem 10. Dezember erwartete das verschlafene Nest, Namens Regensdorf, ein Spitzenkampf welcher sich gewaschen hatte!
Doch bevor es soweit kommen konnte, musste ich zuerst das Aufstehen bewältigen. Dies war gar nicht so einfach, da es erneut saumässig kalt war und stockdunkel. Ich schlurfte mit müden Augen in die Küche und machte was? Genau! Ich betätigte den Lichtschalter um derart geblendet zu werden, dass ich fast den grauen Star bekam! Als sich meine geschundenen Augen an das grelle Licht gewöhnt hatten, konnte ich das tun, was ich immer am liebsten tat. Ich legte meine, mit Energie geladene Hand, auf die silberne Tur mix Maschine, welche mir jeweils den wunderbarsten Kaffee herauszaubert, den es auf der ganzen Welt nirgends gibt! Nachdem ich einige Tropfen der braunen Droge intus hatte, erwachte neues Leben in mir. Jetzt war ich wieder bei den Leuten und bereit Tobias zu empfangen. Wir hatten extra früh abgemacht, um noch im Mövenpick brunchen zu gehen. Inmitten Asiatischen Fresssäcken, genossen wir gekochtes Ei und vieles mehr. Nachdem sich Mao Zedong’s Brüder wieder Richtung inneres Reich verabschiedeten, hatten wir endlich unsere Ruhe und konnten mal unsere Taktik für den anstehenden Spitzenkampf besprechen.
Beim Wiesacher angekommen, mussten wir zuerst die Autoschlange umfahren, welche sich vor den Parkplätzen gebildet hatten. Ein riesen Andrang, dachte ich mir. Als uns der Verkehrs Kadett (gute Freunde von Andi Müller), in unseren Trainer Parkplatz gelotst hatte, konnten wir beim Hintereingang in die Katakomben des Wiesacher Dome eintreten. Trotz horrend überteuernden Ticketpreise (man spricht von über 150.- für den Stehplatz), war der Andrang gewaltig! Der Schwarzmarkt blühte und die Polizei hatte alle Hände voll zu tun, um gefälschte Tickets aus dem Verkehr zu nehmen! Ja, es war mal wieder was los, bei uns in Regensdorf City!
Meine Jungs waren bereits daran sich auf zu wärmen. Es war schwierig sich gut darauf zu konzentrieren. Da waren die vielen, jungen weiblichen Fans, welche meine Spieler steht’s mit ihren bezierzenden Stimmen, nervös machten. Für die Trainer gab es an diesem Sonntag dieses Problem nicht……
In der Garderobe besprachen wir nochmals die Taktik mit den Jungs und beendeten dies mit einem ohrenbetäubenden Schrei! Wir begaben uns Richtung Halle und da hörten wir bereits im Gang die Fangesänge der einheimischen!
In der Halle angekommen gab es für die Fans kein halten mehr! Pyrros wurden gezündet und Böller hallten durch die doch schon in die Jahre gekommene Spielstätte! Bereits jetzt hatte der Sicherheitsdienst alle Hände voll zu tun, um ein überborden zu verhindern.
Die Mannschaften versammelten sich vor den eigenen Toren und beschworen sich! Als beide Kontrahenten ihre Kampfschreie vollzogen hatten, stellte man sich in der Mitte auf. Nun durften sich die Sänger Knaben vom Katzensee präsentieren und sangen die Regensdorfer Fischer Hymne. Nachdem wir auch dies hinter uns brachten, konnte es endlich losgehen!
Als der Herr im Zebrakostüm, seinen schlechten Atem in die Pfeiffe presste, stürmten beide Mannschaften wie die Feuerwehr los! Beide Mannschaften? Na ja, eher eine. Nämlich jene aus Bäretswil. Ein ums andere Mal wurden die wilden Kerle aus dem Wehntal umspielt und schon hatten wir jene heisse Szenen vor dem Tor welche man verhindern wollte. Und so hiess es bereits nach einer Minute und einem billigen Buebetrickli bereits eins zu null für die Zürcher Oberländer! Man hatte irgendwie das Gefühl, dass nur eine Mannschaft auf diesem Feld spielte. Unsere Boys waren irgendwie gehemmt und wirkten müde. Wir waren einfach steht‘s einen Schritt zu spät und mussten dem Gegner einige Torchancen zu gestehen. So wunderte sich niemand als es nach elf Minuten bereits 2:0 hiess! Jan „Pulpo“ Stehli brachte seine müden Tentakel nicht nach oben. Und auch der als pfeilschnell bekannte „Kunstschwinger“ Phillip Lätsch, konnte den Gegner nicht daran hindern das Tor zu erzielen. Nun war es mucks Mäuschen Still in der Halle. Den Heimfans, lief die Gesichtsschminke, mit welchen sie sich in den Vereinsfarben bemalt hatten, in Strömen herunter. Sie waren geschockt! Und dann noch dies; zwei Minuten nach dem 2:0 skorten die Bäretswiler bereits zum 3:0! War’s das schon? Der Spitzenkampf bereits entschieden? Soll ich ein Timeout nehmen? Nein, ich war berzeugt, dass von meinen Spielern eine Reaktion kommen würde. Doch die Reaktion liess lange auf sich warten. Aber sie kam! Eine Minute vor der Pause Schlenzte Yanik Heiderich den Ball herrlich in die Maschen des Gegner’s! Was für ein Jubel in der Halle! Es brachen alle Dämme! Einige Fans wollten bereits das Spielfeld stürmen, doch der Sicherheitsdienst von der Pfadi Altburg hatte alles im Griff!
Die Mannschaften waren beim Bullipunkt erneut bereit den Ball nach dem Pfiff zu spielen. Und war es noch der Jubelschlaf oder was? Denn genau zehn Sekunden nach dem 3:1, konnte Bäretswil den in giftig grün spielenden Regensdorfer Torhüter erneut bezwingen! Was für eine Scheisse! Dann endlich der Pausenpfiff.
In der Pause musste ich meine Jungs nochmals einen Weckruf geben! Wir hatten gar nichts von unserer Taktik umgesetzt. Wir mussten uns also unglaublich steigern!
Entschlossen stand meine Mannschaft nun im Ring. Nun hatte man den Gegner besser im Griff und griff viel früher an als noch in der ersten Hälfte. Jetzt kamen auch die erwarteten Torchancen auf Seite der Regensdörfler. Doch leider traf man steht’s den Torhüter oder man schoss über oder neben das Tor. Jetzt lebten auch die Fans auf den Rängen wieder! Sie hatten begriffen, dass unsere Jungs mehr Unterstützung brauchten! Und nach fünf Minuten war’s soweit! Jason Berglas bezwang den Torhüter aus Bäretswil auf Pass von Florian Wey! Wieder schraubte sich der Lärmpegel ins Unendliche! Nun war es ein offener Schlagabtausch zwischen den beiden Mannschaften! Sowohl Bäretswil wie auch Regensdorf vergaben dicke Chancen! Es war ein Nerven Spiel geworden! Nach zehn Minuten brachte uns Phillip Lätsch auf Pass von Sven Wallishauser auf 4:3 heran! Nun nahm der Trainer aus dem Oberland sein Timeout. Ich versuchte nochmals meine Jungs zu puschen damit sie nach vorne marschierten! Jetzt versuchte Bäretswil das Tempo aus dem Spiel zu nehmen und uns hinter ihr Goal zu locken. Natürlich mussten wir unsere Deckung öffnen und dieses Spiel mitmachen. Mal konnten wir den Ball erobern, mal konnte der Gegner einen Konter starten. Doch nun war der Mann aus dem Meer bereit im Tor. Ein ums andere Mal konnte er hochkarätige Torschüsse entschärfen! Die Zeit verstrich und als es nur noch 4 Minuten ging, nach ich meinen Torhüter aus dem Spiel. Nun versuchten wir das Tor zu erzwingen. Eigentlich spielten wir das Überzahl Spiel gar nicht schlecht, jedoch gefährliche Torchancen ergaben sich nicht dabei. Die ganzen vier Minuten spielten wir in Überzahl. Eine Ewigkeit! Leider schafften wir den wohl noch verdienten Ausgleich nicht mehr. Und so konnte leider nur eine Mannschaft am Schluss jubeln!
Nach einer verschlafenen 1. Halbzeit, zeigten unsere Jungs eine tolle Reaktion! Hätten wir diesen Kampfgeist und Wille von Anfang an gezeigt, wer weiss was am Schluss herausgeschaut hätte.
Da ich meine ganze Fantasie und Dummschreiberei bereits ausgelebt habe, wird der Bericht vom zweiten Spiel eher ein wenig knapp ausfallen.
Wir wussten, dass wir uns steigern mussten, wollten wir an diesem Sonntag noch zwei Punkte mit nach Hause nehmen. Mit Stadel hatten wir nicht geraden den stärksten Gegner, aber einen unglaublich hartnäckigen!
Ich hatte mich entschieden, jene Spieler aufs Feld zu schicken, welche nicht so viel zum Spielen kommen. Es lag nicht an diesen Spielern, dass das Spiel erneut sehr holzig war. Nach 1:30 durften die blau, weiss, roten zum ersten Mal jubeln! Adi Lätsch auf Pass von Yanik Heiderich, war der Torschütze. Doch wie schon im ersten Match, waren wir steht’s zu weit weg von unserem Gegner. Und schon hiess es 1:1! So verlief der ganze Match bis zur Pause, wo es 3:3 hiess! Nein, nein, nein, das konnte es doch nicht sein! In der Pause wurde es dann doch ein wenig lauter! Diesen Match wollten wir nicht verlieren!
Der Zebra Dompteur pfiff an zur zweiten Hälfte! Aber das Spiel wurde einfach nicht besser. Zwar hatte man den Gegner innert 5 Minuten mit drei Toren Unterschied abgehängt, aber die Stadler gaben einfach nicht auf! Und so war es ihrerseits gelungen, innert 3 Minuten wieder aus zu gleichen! Mir platzte der Kragen und ich schrie Richtung Schiri; Timeout! Es war ein kurzes aber intensives Timeout. Ich brachte die originalen drei Blöcke zurück. Ich wollte nun Vollgas sehen und den Sieg! Und siehe da, sie erfüllten die Vorgabe! Unsere Jungs übernahmen nun das Spielgeschehen und skorten sich zum Sieg! Vom 7:6 bis zum 12:6 brauchten wir lediglich 6 Minuten! Das war doch dass, was wir sehen wollten! Nicht das Gewürge von vorhin! Nach dem Sieg gab es noch die grosse Welle für die tollen Fans, welche uns unterstützt hatten!
Nachdem sich der Wisacher Dom langsam gelehrt hatte und die Putzfirma eine Grossreinigung durchgeführt hatte, sass ich noch ein wenig auf der Tribüne. Was für ein Spieltag!
Ich genehmigte mir seit langen wieder mal einen Hot Dog, stand im Foyer der Halle und studierte nochmals die ganzen Spielsituationen durch. Wir wollten den Leader schlagen und die Spitze übernehmen. Dies gelang uns leider nicht. Jedoch die Reaktion meiner Jungs stimmt mich positiv, was das Rückspiel anbelangt. Auch dort wollen wir nochmals angreifen! Solange es Theoretisch möglich ist die Spitze zu erobern, geben wir nicht auf!
So, nun werde ich euch in Ruhe die Adventszeit geniessen lassen. Haut euch die Bäuche mit Weihnachtsguetzli, Lebkuchen, Schweinebraten, Chinoise oder Fisch voll und geniesst die freie und ruhige Zeit! Es ist schnell 7. Januar!
Ich wünsche allen schöne Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Und für jene, welche noch nicht wissen, was man schenken könnte, habe ich einen Geheimtipp: Es ist eine Maschine mit einer Kapsel darin. Mehr verrate ich nicht…..
Mit adventlichen sportlichen Grüssen
Patrick Wanner
