Unihockey

Wehntal

Club

Regensdorf

Gut gekämpft und doch verloren!!!

Geschrieben am 7. Februar 2017 von Patrick Wanner

Hallo Freunde und Fans meiner Spielberichte.

Am Sonntag spielten meine Jungs ihre 7. Meisterschaftsrunde und wieder einmal gibt es viel zu erzählen! Von gut gekämpft, toller Stimmung, schlechtem Spiel, knapper Niederlage, knappem Sieg bis zu fliegenden Getränkeflasche ist alles vorhanden! Zurücklehnen, Bier, Kaffee, Mineral und Knabberzeugs bereitstellen und den Bericht Buchstaben für Buchstaben reinziehen.

Meine Finger aufwärme Übungen sind beendet, was heisst, dass ich nun meine Laptop Tastatur bis zur Unendlichkeit quälen kann. Na dann, los gehts! 

Nach dem ich am Samstagabend die ultimative Quizshow „spiel für dein Land“ gesehen hatte, ja so alt bin ich wirklich schon, schaute ich noch Sport aktuell. Man muss sich ja Kulturell noch verbessern können. Um halb eins war Bettruhe, mit der Gewissheit, am nächsten Tag ausschlafen zu können. Doch die Alpträume, welche mich quälten, betrafen die Schweizer Promis von der Quizshow. Sie liessen keinen ruhigen Schlaf zu. Da darf ja auch jeder Cervelat Promi mitmachen. So viel Hirn hätte auch ich noch gehabt! Hin und her wälzend merkte ich, dass die ganze Familie im Bett wach lag und wartete, bis ich das Kommando zum aufstehen gab. So früh war es ja nicht mehr und so standen meine Töchter und ich um 07.00 Uhr in der Küche. Für die kleinen gab es eine warme Schokomilch und für mich? Um dies zu erraten, braucht es keine Quizshow. Selbstverständlich blickte ich leicht verliebt zu meiner Nespresso Maschine. Und wäre sie ein Roboter, so hätte sie sofort reagiert und mir einen kleinen braunen herangezaubert. Wir assen alle noch gediegen Frühstück, da Tobias erst um 11 Uhr zu  mir kam. So hatte ich noch die Gelegenheit eine neue feine Sorte Kaffee zu geniessen. Eine originale Nespresso Sorte und keine wässrige Kaulquappensause welche in den nachgemachten Kapseln im Handel erhältlich sind. Als ich noch das neue Krokus Album heruntergeladen hatte, stand Tobias bereits in der Wohnung, nervös mit dem Fuss wippend. Ja,ja ich komme gleich. Wir haben noch genügend Zeit, das wir rechtzeitig am Treffpunkt sind! Beim Parkplatz Wiesacher  angelangt, standen etliche Junioren mit ihren Eltern im Kreis und warteten ungeduldig dass es endlich losgeht. Wir waren pünktlich, aber die anderen waren überpünktlich! Der Tross  setzte sich Richtung Turbental in Bewegung. Turbental? Genau! Unihockey Tösstal war dieses Mal der Veranstalter der Spielrunde. Tösstal? Ja genau, jener Verein mit den glatten Fans im Rücken! Das konnte ja heiter werden!

UHC Wehntal Regensdorf vs. White Horse Lengnau 3:5

 Wir hatten zwei Wochen intensiv an unserer Taktik gearbeitet. Wir wollten die erste Mannschaft sein, welche Lengnau besiegen konnte! Konzentriert begab sich meine Mannschaft in die Garderobe. Es war keine nervöse Stimmung aus zumachen. Eigentlich war das Gegenteil der Fall. Man hatte das Gefühl dass Vorfreude und Spannung den Raum füllte. Nach dem Einlaufen machte sich die Mannschaft daran, den Torhüter ein zu spielen. Jetzt musste ich am heutigen Sonntag das erste Mal einschreiten. Ein solches Einspielen sollte nicht genügen um gegen Lengnau zu bestehen. Also mussten sie nochmals von vorne Anfangen. Beim zweiten Versuch sah das ganze viel besser aus und ich konnte mich wieder hinter die gläserne Kaffeetteria setzen. In der Garderobe besprachen wir nochmals alle Details für das bevorstehende Spiel. Ich hatte noch einen zukünftigen A Junior Spieler, welcher zur Zeit im B2 spielt, mit genommen. Er hatte zwar noch keine Erfahrung bei den A Junioren, jedoch ein Spieler mit Wasserverdrängung kann man immer gebrauchen. Ausserdem ist er im Moment der beste Skorer seiner Mannschaft. Also hatte ich nach nur einem Training nichts zu verlieren.

Die beiden Mannschaften stellten sich nach Aufforderung des Schiris in der Mitte zum Bulli auf. Knister Spannung lag in der Luft. Ruhiger als in der Kirche kann es fast nicht sein. War es aber! Der Pfiff, und sogleich ertönte meine auffordernde Stimme Richtung Team. Nun waren wohl alle wach in der Halle. Es war ein unglaublich interessantes Spiel. Von beiden Mannschaften hervorragend gespielt. Taktisch klug, kämpferisch unglaublich! Es verging einige Zeit bis die ersten gefährlichen Torchancen zu Stande kamen. Und dann schlug unser Capitano Jason Berglas das erste Mal zu! Mit einem trockenen Solo schlenzte er den Ball nicht ganz unhaltbar ins Lengnauer Netz! Das war doch mal ein Anfang. Meine Jungs hatten das Spiel lange gut unter Kontrolle. Ausser ein paar gefährlichen Konter, sah man die weissen Pferde nicht oft vor dem Wehntaler Tor. Jetzt ein Ball Verlust von Lengnau und Nico Klein, Klein ist übrigens nur der Name, presste sich mit dem Ball vors Tor und traff im Fallen zum 2:0! Unglaublich! Ich hatte ein gutes Gefühl, was den Match betraf. Ich hätte Heute wohl 1000 Franken auf einen Sieg meiner Mannschaft gesetzt. Irgendwie hatte ich schon die ganze Woche das Gefühl, dass es Heute klappen könnte. Doch da war noch ein kleiner Aussetzer des zweiten Blocks und schon nutzte dies der Gegner zum Anschlusstreffer aus.  Doch das war nicht so schlimm, denn jetzt war Pause. Wir wussten, dass Lengnau dieses Spiel ganz sicher nicht verlieren wollten. Waren sie ja bis jetzt ungeschlagen in der Gruppe. Ich mahnte meine Spieler zu noch mehr Konzentration! Die zweite Hälfte begann genau gleich wie die erste. Jetzt noch ein wenig mehr Druck von beiden Mannschaften. Doch da, eine kleine grosse Kombination von Florian Wey, Marius Künzli und Jeson Berglas. Der erste Block brachte die Farben der Regensdorfer Spieler wieder mit zwei Toren in  Führung! Was für ein Jubel in der Halle. Nun ja, es klatschten natürlich nicht alle für uns. Es hatte doch noch ein Grüppchen welche aus Prinzip gegen uns waren. 3:1 stand es gegen den Leader! Und jetzt kamen doch die ersten Konter von den blau rot weissen! Da wir den Ball einige Male den Aargauern abluchsen konnten. So ein Konter hätte Marius Künzli zum 4:1 abschliessen können. Aber leider setzte er den Ball an den Pfosten. Im Gegenzug preschte Lengnau Richtung Tor von Valentin Mathis und durfte über das 3:2 jubeln. Jetzt hatte man leicht das Gefühl, dass bei den Regensdörfler die Kraft nachlassen würde. Nicht dass wir nachgelassen hatten, aber man merkte dass wir nicht mehr so nah am Gegner waren wie Anfangs des Spiels. Genau diesen Abstand nutzten sie erneut aus, um zum Ausgleich und kurz darauf zum ersten Mal in Führung zu gehen. Jetzt mussten wir alles riskieren. Wir griffen Lengnau auch hinter dem Tor an, was Ihnen immer wieder die Chance für einen Treffer ebnete. Doch zum Glück hatten wir einen Valentin Mathis mit Bestform im Tor! Und so konnten wir 2 Minuten vor Schluss immer noch hoffen! Wir waren im Angriff und ich entschloss nach Absprache im Time out, den Torhüter raus zunehmen. Das war vielleicht eine Scene. Ein, zwei Abschlüsse, den Ball verloren und Väle konnte eben noch ins Tor hechten und den Schuss abwehren, welcher von hinten abgfeuert worden war! Noch mal Schwein gehabt! Nochmals alles von vorne. Wieder den Torhüter raus, kurzes Kombi Spiel aber leider, klappte es nicht, den Ball ins Netz zu befördern. Pfosten, Goalie und Spieler verhinderten unseren Ausgleich. Jetzt ein Freischlag in der Ecke. Die letzte Chance 10 Sekunden vor Schluss! Kurzer Ball auf Phillip Lätsch, ein Abschluss, hängengeblieben und der Gegner konnte aufs leere Tor ziehen. Das war’s. 5:3 und die definitive Entscheidung. Enttäuschung auf der einen, grenzenloser Jubel auf der anderen Seite. Lengnau konnte den Kopf, dank cleverem Spiel, noch einmal aus der Schlinge ziehen. Schade, so gut gespielt und dennoch verloren. Doch darf man ob der Leistung von Lengnau den Hut ziehen. Das Spiel war fair und spielerisch absolut auf der hohem Niveau.

UHC Wehntal Regensdorf vs. UHC Lokomotive Stäfa 8:6

 Meine Jungs leckten in der Spielpause ihre Wunden. Zu viel Kraft hatte man im Spitzenkampf aufgebraucht. Man füllte die leeren Speicher, lockerte seine Muskeln oder ruhte sich einfach aus. Auch das Trainergespann verpflegte sich oder redete einfach ein bisschen mit den mitgereisten Eltern. Jetzt erfuhr man witzige Anekdoten aus dem 1. Spiel, welche sich auf der Tribüne abspielten. Anscheinend waren unsere Lieblings Fans aus Tösstal wieder sehr kreativ gewesen. Warum auch immer, sie werden uns nicht lieben. Eigentlich schade. Haben wir doch so schöne Spielshirts. Aber egal, wir mussten uns für das zweite Spiel bereit machen. Ich sagte meinen Spieler, dass dieser Match bestimmt nicht leicht werden wird. Stäfa durften wir nicht unterschätzen. Natürlich war es ein Gegner, welchen wir schlagen mussten. Aber eben, jedes Spiel muss zuerst gespielt werden.

Die beiden Mannschaften waren auf dem Feld und es war erneut so ruhig in der Halle. Fand die Tösstaler Fangemeinde die Tribüne nicht? Wir hatten uns eigentlich darauf eingestellt von ihnen unterstützt zu werden. Doch es blieb ruhig. Das Spiel begann und man hatte sogleich das Gefühl, als ob man einschlafen würde. Prompt erhielten wir das erste Tor. Na endlich! Jetzt hörte man auch unsere Lieblinge wieder! Ich denke mal, dass motivierte unsere Spieler dermassen, dass wir sogleich den Ausgleichstreffer erzielten.

Justin Artaria traf auf Pass von Janis Mühlebach. Aber so richtig zufrieden war ich nicht. Ein sehr zähes und eher emotionsloses Spiel war das. Ein um’s andere Mal zog es mir die Röte ins Gesicht und ich musste meinem Ärger Luft lassen. Meine Jungs spielten das wohl schlechteste Spiel der ganzen Saison. Wir stellten die Blöcke um. Auch das half nichts. Wir korrigierten und sprachen mit den Spielern. Aber auch das brachte keine Steigerung. Ich und Tobi waren ratlos. Das gibt es nicht alle Tage, dass ich keine Lösung bereit habe. Ich passte mich wohl dem Niveau des Spiels an. Hier alle Tore auf zu zählen brächte keine Spannung in den Text. Erzielten wir eins, hatte der Gegner steht‘s eine Antwort parat. Nur einmal konnten wir auf 4 Tore davonziehen. Da dachte ich, dass es jetzt den gewohnten Lauf nehmen wird. Doch auch dies reichte nicht um den Gegner endgültig zu distanzieren. Auch nach der Pause fanden wir nie in unser Spiel. Stäfa spielte ein einfaches aber effizientes Spiel. Welches uns immer wieder in Bedrängnis brachte. Es war zum kotzen. Je länger das Spiel dauerte, desto verärgerter wurde ich. Nach einer erneut voll doofer Spielsituation haute es mir den Nuggi raus. Ich ergriff die erst beste Trinkflasche und probte ihre Festigkeit. Meine Wut war stärker als das Material. Jetzt hatten die Tösstaler Fans erneut ihren Bösewicht gefunden und durften aus voller Kehle Buhen oder pfeiffen. Hahaha….. Ja das war ein Spass! Eigentlich hätte ich Gage für meine Aktion erheben müssen. Auf dem Feld war ja nichts los. Da hätte sich ja die Tribüne bei mir bedanken müssen. So aber schlief das Spiel bis zum Ende vor sich hin. Am Schluss resultierte ein 8:6 Sieg und wir durften für ein schlechtes Spiel zwei Punkte mit nach Hause nehmen. Was sicherlich einige Fans überhaupt nicht toll fanden. Mit so einem Trainer zwei Punkte holen… unglaublich. Tja liebe Fans aus Tösstal. Sport ist halt nicht immer fair. Aber ihr werdet immer ein Platz in meinem Herzen haben. 

Fazit an diesem Sonntag; Auch wenn man gut spielt heisst das nicht gleich zwei Punkte. Im Gegenteil. Auch ein schlechtes Spiel kann das Punktemaximum bringen. Wir waren alle müde. Das erste Spiel war zu Kräfte raubend und dann die lange Pause half sicher auch nicht. Hätten wir ein bisschen cleverer gespielt, wer weiss, wie das erste Spiel ausgegangen wäre. Aber hätte, wäre oder sollte hilft uns nicht weiter. Wir müssen es so nehmen wie es ist. Das ist Sport und genau darum betreiben wir diesen.

Wir machten uns mit einem weinenden und lachenden Auge auf den nach Hause Weg. Ich überlegte bereits, was ich wohl in meinem Bericht schreiben sollte. Wurde ich diesen Sonntag doch wieder einmal damit überrascht, dass nicht nur Club intern meine Berichte gelesen werden, sondern auch Vereinsübergreifend. Ich bekam von einem Lengnauer Spieler ein grosses Kompliment für meine Spielberichte. Das freute und motivierte mich natürlich sehr! Herzlichen Dank dafür. Ob ich wohl von Seite Tösstal auch mal ein Kompliment erhalte? Tja dies und andere Geschichten werdet ihr im nächsten Bericht vom 5.März erfahren. Wenn es gilt an der Heimrunde in Regensdorf 4 Punkte zu ergattern. Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Unihockey freie Zeit und erwarte euch mit voller Unterstützung zur nächsten Runde. 

Mit sportlichen Grüssen

Patrick Wanner Trainer Junioren A