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Regensdorf

D: GC angesägt – aber nicht gefällt

Geschrieben am 14. Januar 2017 von Eric Holenweger

Wo auch immer Sie am Samstag waren, falls Sie nicht in der Zentrumshalle in Urdorf auf der Zuschauertribüne sassen, dann haben Sie die falsche Entscheidung getroffen.
Für den UHC WR wartete ein happiger Beginn in die Playoffs. Mit GC im ersten, und Obersiggenthal im zweiten Spiel, musste sich der UHC WR mit dem Ligakrösus und dem amtierenden Meister messen. Im ersten Duell der Titanen behielt GC mit 6:5 die Nase knapp vorne. Viele Experten sprachen damals von einem überraschenden Exploit der Regensdorfer und trauten ihnen so ein knappes Resultat kein zweites Mal zu. Wie immer lockte dieses Derby die Leute aus nah und fern in die Halle, die Tribüne platzte aus allen Nähten.

UHC WR – GC (5:5)

Im Tor der Regensdorfer stand, etwas überraschend, nicht „die Wand“ Fabio Rodriguez, sondern sein jüngerer Konkurrent Toby Reusser. Unter dem tosenden Lärm der Fangruppierungen begann ein epischer Schlagabtausch. Die ersten Minuten verstrichen ohne Tore, aber dafür mit viel Einsatz und Kampf.
Einen kleinen Fehler leisteten sich die Mannen in Hellblau und diesen nutzen die Stadtzürcher eiskalt aus. Mit dem 1:0 von GC war das Derby nun endgültig lanciert.
Der UHC WR machte nun mächtig Dampf, und so waren es dann zuerst Lars Rauber und danach Yves Joye, die das Ruder umrissen. Kurz vor dem Pausentee vollendete Topscorer Corsin Kuhn ein herrliches Solo und versetzte die Fans in Ekstase.
In der Pause gab es wohl bei beiden Trainern nicht viel zu bemängeln, das Spiel wurde auf extrem hohem Niveau geführt.
Die Pause kam den Grasshoppern eindeutig mehr gelegen als den Regensdorfern. Diese konnten den Schwung nicht mit in die zweite Hälfte nehmen und kassierten drei ärgerliche Gegentreffer.
Aber wer den UHC WR abgeschrieben hatte sah sich getäuscht. Der Trainer liess nun noch physischer spielen, um damit den Spielfluss der Stadtzürcher zu brechen. Der kompromissloseste unter den kompromisslosen Verteidigern, Moritz „Helbling“ Gusset, liess den Worten Taten folgen und teilte wieder kernige Checks aus.
Dieses Mittel schien zu wirken, Melvin Engeler zimmerte mit der Wut im Bauch den weissen Ball hinter den Schlussmann der Blau-Weissen.
Doch die Antwort liess nicht lange auf sich warten und so sahen sich die Wehntaler wieder im Hintertreffen. Als die Spielsekretäre bereits die Punkte auf das Konto des Leaders schreiben wollten kam nochmals ein Geschoss vom heute überragend aufspielenden Yves Joye, dieser liess den Torwart alt aussehen und glich das Spiel wieder aus. In der letzten Minute geling keiner Mannschaft mehr der entscheidende Treffer und so trennten sich beide mit einen gerechten Unentschieden.

UHC WR – UHC Obersiggenthal (5:1)

Wer sich nach dem Championsleague würdigen Derby gegen GC auf ein zweites packendes Derby freute, sah sich bitter enttäuscht. Obersiggenthal spielte mit lediglich sieben Feldspielern, und was diese ablieferten grenzte an Arbeitsverweigerung. Über das ganze Spiel hinweg hatte wohl kaum ein Spieler der Aargauer den Regensdorfer Torhüter von nahem gesehen. Auf der anderen Seite taten sich die sichtlich erschöpften Regensdorfer schwer die destruktive Spielweise des Gegners zu durchbrechen, und so plätscherte das Spiel vor sich hin. Alle acht Minuten ein Tor vor die Wehntaler ergaben dann in der Endabrechnung ein diskussionsloses 5:1.

Somit bleibt der UHC WR weiter mitten im Titelrennen und kann sich im nächsten Spiel bereits für die Derbypleite vom Dezember gegen Niederhasli revanchieren.