Unihockey

Wehntal

Club

Regensdorf

Junioren B1 wieder auf der Siegesstrasse

Geschrieben am 12. Dezember 2016 von Tobias Müller

Advent, Advent das dritte Lichtlein brennt. Der Adventskranz wir mit der dritten leuchteten Kerze geschmückt, während Melanie und ich den Tisch decken, um uns ein gemütliches Frühstück zu genehmigen. Der Aufbackzopf riecht schon herrlich aus dem Ofen, aber ich fokussiere mich nur auf einen herrlichen Geruch. Vor mir steht eine herrlich duftende, anbetungswürdige grosse Tasse… kalte Schokolade. Genüsslich trinke ich einen Schluck und denke dabei an Patrick Wanner, der vermutlich noch immer vor seiner lauten, langsamen Kaffeemaschine steht und Gebete spricht, dass der Kaffee auch wirklich schmeckt.

Heute ist ein spezieller Tag. Die letzte Runde des Jahres und gleichzeitig die Heimrunde im Wisacher. Bei einer Heimrunde will man als Spieler, sowie als Trainer, nochmals eine Klasse besser spielen, als bei den vorherigen Runden. Als Heimteam gibt es nichts schöneres, als ein Heimsieg und dabei von vielen Zuschauern angefeuert zu werden. Durch den kurzen Anfahrtsweg sind mehr Zuschauer als sonst anwesend und wird alle zusammen können, wie wir uns seit dem letzten Heimspiel verbessert haben.

Die Heimrunde im Wisacher ist immer sehr speziell für mich. Als Junior konnte ich leider nie meine Bestleistung abrufen. Als Herrenspieler änderte sich dies und ich konnte in einem nervenzehrendem Spiel, den Ball ins Tor befördern und verhalf meiner Mannschaft mit diesem Tor zum 7:6 Sieg. Als Trainer bin ich nun erfolgreicher. Vor drei Jahren flatterte Patrick `die Eule` Wanner nach einer Aktion auf die Tribüne und ich durfte mit der damaligen Junioren, ein hitziges Spiel kehren und schlussendlich gewinnen. Die letzten zwei Jahre waten etwas ruhiger und die Trainer besser bekleidet. Vor zwei Jahren leiteten wir das Spiel in einem edlen Anzug und das letzte Jahr als Samichlaus und Schmuzli. Dies war für Wanner ein sehr schöner Moment, da er nach mehreren Jahre gähnende Leere endlich wieder Haare auf dem Kopf hatte. Nun lass ich meine umschweifenden Worte ruhen und berichte über den gestrigen Tag.

Treffpunkt war um 11.20 Uhr in der Garderobe unserer schönen Anlage. Wie immer, bei einem so kurzen Anfahrweg, waren 4 zu spät. Unser Captain Lätsch hatte beim Französisch lerne die Zeit vergessen und unser ausländischer Toptransfer Saharit hatte morgens zu müde Augen, um sein Trikot einzupacken. Als alle bereit waren, wärmten sich in der Halle diese müde und schlappe Mannschaft auf. Immer wieder machte ich Silvio darauf aufmerksam, dass unser Team nicht bereit und wach sei. Nach mehreren Versuchen von Silvio, griff ich selbst ein. Nach ein paar ‘aufmunternden‘ Worten und ein paar Sprints, sah die ganze Sache etwas besser aus.

 

STV Mellingen vs. UHC Wehntal Regensdorf 3:6 (3:2)

Wir hatten seit der vergangenen Meisterschaftsrunde nur zwei Wochen Zeit, uns neu zu formieren. Wir haben uns entschlossen, die Blöcke umzustellen, um somit mit drei gleichstarken Blöcken den Rest der Saison zu bestreiten.

Das Spiel lief überhaupt nicht besonders. Man unterschätzte den Gegner und hatte sich in den Blöcken, den Laufwegen und den Pässen überhaupt noch nicht gefunden. Nach 6 Minuten gingen wir sogar mit 1:0 in Rückstand. Der Gegner nutze die grösste Schwäche unseres Torhüter Stehli und schoss zwischen seien Beinen durch. Die Reaktion auf diesen Treffer kam von Nico Klein. Dieser konnten uns mit den Anschlusstreffer zurück ins Spiel bringen, doch Mellingen glich aus. Wenn es nicht läuft dann läuft es einfach nicht und Mellingen erzielte, nach 17 min, erneut einen Treffer zum 3:1. In der 19. Minute profitierten wir von einem Powerplay, dass unser thailändischer Topspieler (der rechtzeitig aus der WM in Riga zurückgekehrt ist) ausnützte, um uns in den Pausenstand von 3:2 zu schiessen. In der Defensive spielten wir zu naiv und nach vorne funktionierte überhaupt nichts. Keine Pässe kamen an, die Laufwege waren mehrheitlich für Gegenstösse gefährlicher, als für den gegnerischen Torhüter und die Schüsse kamen nicht an den Verteidigern von Mellingen vorbei.

In der Pause wurde von dem Trainerstaff erwähnt, dass in der Defensive cleverer gespielt werden muss. Offensiv sollte man mit mehr Blickkontakt arbeiten, bessere Pässe anbringen und bei den Abschlüssen mehr auf Cut Routen (schneller Richtungswechsel mit Abschluss, um den Verteidiger abzuschütteln) zu setzten. Mit einem gewillten Team, das Spiel wie die Leistung zu kehren, kamen wir auf das Spielfeld zurück.

Weiterhin war das Spiel ein geknorze. Die Defensive hielt stand und die Offensive kam sehr langsam auf bessere Bahnen. Durch einen Doppelschlag, des gut funktionierendem Block Joel Zweifel, Nico Klein und Laurin Tanner, konnten wir das Spiel in unsere Hände nehmen. Danach schossen Jan Keller, auf Zuspiel von Fabian Gerecke und umgekehrt, zum 3:6 Endstand. Das Spiel hätte knapper ausgehen können, wenn Jan Stehli in der zweiten Halbzeit nicht gut gehalten hätte.

 

Nach dem Spiel zog sich der Trainerstaff zurück und diskutierte an was es gelegen haben könnte. Man merkte unserem Team einfach an, dass sie nicht für das Spiel bereit waren. Die Defensive die wir nicht umgestellt haben, war sehr löchrig. Unteranderem lag es daran, dass man den Gegner nicht abfing und in im gleichen Tempo angriff, sondern immer einen Schritt zu dem Gegner hin machte, was ihm das umspielen erleichterte. Zudem waren die neuen Blöcke in der offensive zu wenig eingespielt. Zudem fand ich mein Auftreten gegenüber den Junioren zu wenig intensiv. Mit Beobachten und nachträglich den Fehler aufzeigen, war mein Coaching nicht so, wie ich mich eigentlich kenne. Dies musste ich sicherlich gegenüber dem zweiten Spiel ändern.

 

UHC Wehntal Regensdorf vs. TV Würenlos 13:2 (6:1)

Back to the Roots war die Konsequenz aus dem ersten Spiel. Unser Spielsystem mit einer soliden Defensive, aus der wir eine zusammenspielende Offensive aufbauen. Wir gaben dies den Junioren mit auf ihrem Weg aus der Kabine auf das Spielfeld. Ebenfalls setzten wir wieder die alten Blöcke ein, um in der Offensive die üblichen Laufwege und Passempfänger zu integrieren.

Das Spiel fing an und sofort zeigte uns Jan Stehli wieder einen `typischen Stehli`. Der Ball kullert ihm durch die Beine und wieder sind wir im Hintertreffen. Doch das brachte uns nicht aus der Ruhe. Den zu optimierenden 3. Block traf in der alten Besetzung und mit Verstärkungsspieler Nico Klein den Anschlusstreffer zum 1:1. Das Spielgeschehen wurde von unserer Mannschaft dominiert und die Offensive funktionierte wieder. Mehrere Spielzüge, vor allem aus dem 2. Block mit Yannick Dill, Laurin Tanner und Jan Keller waren eine Augenweide. Alle Blöcke trafen in der ersten Hälfte und wir gingen mit einer 6:1 Führung in die Pausenbesprechung.

Dieses Spiel gefiel uns im Trainerstab viel besser. Noch immer war die Defensive etwas anfällig und passierten noch immer individuelle Fehler, doch gegen diese Mannschaft aus Würenlos war dies zum Glück nicht allzu verheerend. Die Mannschaft aus Würenlos hat zur Ende der ersten Hälfte zwei Spieler hinter das eigene Tor gesendet um unser Pressing mit einem Spieler zu umgehen. Deswegen wurde unsere Taktik in der Pause auf den Kopf gestellt. Mit einem Verteidiger der Manndeckung spielt und zwei die ein etwas Konservativeres Pressing spielten, stellten wir wieder den gewünschten Druck auf die Auslösenden Spieler her.

Das Spiel funktionierte und jede Minute landeten wir einen Treffer zum 10:1. In der 23. Minute passierte es endlich. Auf Zuspiel von Fabian Gerecke gelang Niels Dill seinen ersten Treffer dieser Saison. Alle feierten diesen Treffer wie einen Sieg. Nun muss nur noch Laurin Tanner in die Maschen treffen um eines meiner Saisonziele zu erfüllen. In diesem Spiel zeigten wir unser eigentliches Spiel und gewannen hoch verdient 13:2. Ich war mit meinem Coaching nun mehr zufrieden. Anscheinend habe ich nicht nur meine Junioren motiviert. Der gegnerische Trainer verwirrte ich mit meinen lauten Stimme und meinen wild gestikulierenden Armen. Auf den Rängen hörte man immer wieder Bemerkungen wie: „Jetzt gibt er mal wieder Gas“ oder „Hast du seinen roten Kopf gesehen“. Somit konnte ich mit dem Tag zufrieden abschliessen.

Der Trainerstab gratulierte nochmals den Spielern zu dem gelungenen Auftritt und liessen die Jungs verdient sich dem Duschen widmen.

Im Anschluss zu den Spielen trafen viele Spieler und ihre Eltern sich im Il Palazetto um miteinander eine gute Hinrunde zu feiern.

 

Die Weihnachtszeit macht mich immer wieder etwas emotional und ich möchte in diesem Bericht ganz herzlich verschiedenen Personen mich bedanken.

Erst einmal all Eltern die immer Zahlreich zu den Spielen anreisen und ihre Kinder unterstützen. Dies ist für ein Kind der grösste Lohn, seine Eltern ihm zujubeln zu sehen.

Ganz herzlich möchte ich mich bei meinen Junioren bedanken. Ein super Team die immer versucht das Beste aus dem Tag zu machen und mich in fast jedem Training wieder neu motivieren.

Spezieller Dank geht an die Familie Gerecke. Seit der zweiten Spielrunde huschen an den Banden immer wieder Doris oder Andreas auf und ab um mit ihrer Kamera die Besten Momente des Spiels einzufangen und zu verewigen.

Und zu guter Letzt, meine Trainerkollegen. Viel zu wenig erwähne ich sie in meinen Spielberichten. Immer rede ich in der Ich Form und verpasse meist sie einzubinden. Am meisten danken muss ich für den so tollen und meist über die Grenzen gehenden Einsatz. Durch meinen Doppeleinsatz als Trainer der A sowie B1 Junioren, wurde mir eine sehr stressige und schwierige Zeit vorprophezeit. Durch den Support meinen beiden Ass. Coaches und Patrick Wanner war diese Zeit weitaus einfacher zu bewältigen als es zuerst den Anschein machte.

Lars Dill der mir bei jeder kniffligen Lage mit gutem Rat beiseite steht und immer wieder entscheidende Inputs einbringt. Mit seiner Lebenserfahrung und dem Blick für das Detail ist er für mich der eigentliche Head Coach dieser Mannschaft.

Silvio Vitelli der obwohl seiner begrenzten Freiheit durch die Rekrutenschule genoss, seinen Einsatz leistete. Sei es bei dem Trainingsweekend, dem Nuglar-Cup Vorbereitungsturnier oder jetzt in jeder einzelnen Meisterschaftsrunde. Wie viele junge Erwachsene würden ein solches Engagement zeigen?  

Und zuletzt Patrick Wanner. Seit 5 Jahren darf ich mit dem sogenannten Fuchs des Vereines oder der Eule zusammen Coachen. Vieles Taktisches, Technisches aber auch sehr viel menschliches liess er mich von ihm lehren. Er ist einer der Menschen der mich zu diesem Trainer und diesem Herzblut zu dem Verein und dem Spiel Unihockey gebracht hat.

 

Ich bitte alle, die diesen Bericht gelesen haben, vielmals um Entschuldigung. Wieder einmal ein dreiseitigen Bericht und dessen Zeitaufwand ihn zu lesen, mit all seinen Rechtschreibe-, Satzzeichen, und Zeitfehler. Danke an die Leser die sich das angetan haben.

 

Allen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2017

 

Tobias Müller

Head Coach Juniorenmannschaft B1

UHC Wehntal Regensdorf